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28.10.2018

5:4 - Eisbären erkämpfen sich drei Zähler gegen Nürnberg

In der Neuauflage des DEL-Halbfinals der vergangenen Saison revanchierten sich die Eisbären Berlin für die Niederlage in Nürnberg zu Beginn dieser Spielzeit. In einer hitzigen Partie vor 11.816 Zuschauern setzten sich die EIsbären dank der Tore von James Sheppard, Brendan Ranford (zwei Treffer), Mark Cundari sowie Kapitän André Rankel mit 5:4 durch und behielten die drei Zähler zuhause.

Bereits der zeremonielle Puckeinwurf unserer ehemaligen #72 Rob Zepp, der bereits am Sonntagmittag für die Eisbären Allstars zwischen den Pfosten stand, heizte die 11.816 Fans in der Mercedes-Benz Arena an. Beflügelt von den Sprechchören übernahmen die Eisbären nach einem ausgeglichenen Start die Oberhand in einem hitzigen, körperbetonten Spiel und brachten wenig später die Ränge zum Beben. Kein geringerer als Berlins Topscorer James Sheppard stand neben dem Tor von Andreas Jenike bereit und lenkte den Schuss von Kapitän André Rankel in die Maschen zur 1:0-Führung (4. Minute). 

Die Dominanz der Hausherren hielt an und die Eisbären schöpften in der 8. Minute erneut Profit aus der Überlegenheit. Das Tor von Brendan Ranford wollten die Unparteiischen wohl nochmal in Zeitlupe genießen und zeigten erst nach dem Videobeweis auf den Mittelpunkt. Ranford setzte sich zunächst stark am linken Bullykreis im Nürnberger Drittel durch, legte dann quer auf Höhe der Hashmarks zu Frank Hördler und ging zum Tor. Der Olympiaheld von 2018 zog ab und scheiterte an Goalie Jenike. Dieser ließ jedoch nur prallen und es entstand folglich eine unübersichtliche Situation im Torraum. Taylor Aronson erblickte die Scheibe als erstes, verpasste zu klären und so arbeitete der energisch nachsetzende Ranford das Hartgummi hinter die Linie – 2:0! Bis zum ersten Powerbreak ließen die Eisbären hinten nicht viel anbrennen. Man drängte die Gegenspieler vom Tor weg, sodass diese lediglich aus ungefährlicher Position abschließen konnten oder blockte gar die Schussversuche. 

Aus der kurzen Unterbrechung kamen die Gäste mit mehr Zug zum Tor und verzeichneten einige gefährlich Abschlüsse, doch Kevin Poulin machte ein seinen Job ein weiteres Mal überragend und neutralisierte jeden der Nürnberger Abschlüsse. Lediglich beim Tip-in-Versuch von Ex-Eisbär Daniel Weiß war unsere #40 machtlos, doch der linke Pfosten rettete. So ging es mit der 2:0-Führung in die erste Drittelpause. 

Im Mittelabschnitt meldeten sich die Nürnberger zurück und erzielten nach fünf Minuten den Anschlusstreffer. Ex-Eisbär Shawn Lalonde kratzte den Puck aus der Rundung und bediente Dane Fox im Slot. Der Kanadier hatte sich geschickt von seinem Gegenspieler gelöst und hämmerte das Hartgummi per Direktabnahme unter die Latte – keine Chance für Poulin. Die Eisbären schienen den Nackenschlag gut weggesteckt zu haben und verbuchten durch Youngster Maximilian Adam sowie James Sheppard hochkarätige Chancen. 

Doch wenig später schlugen die Gäste erneut zu und machten den Ausgleich. Florian Kettemer vertändelte die Scheibe im eigenen Drittel und legte unglücklich auf Chad Bassen, der den Puck aus kurzer Distanz ins Berliner Tor hob (28.). Nürnberg holte einen Zwei-Tore-Rückstand ein und stellte wieder auf null. 

Zwei Minuten später sorgte Brendan Ranford aber für Erleichterung bei den Eisbären-Fans. Micki DuPont leitete mit einem langen, starken Pass auf Florian Busch ein. Buschi zog in Richtung Tor, dann an Andreas Jenike vorbei und legte quer auf Ranford, der ins leere Netz einschob und zudem seinen zweiten Treffer des Abends markierte – 3:2! Allerdings hielt die Euphorie nicht allzu lange an. Patrick Reimer bediente im Zuge eines Zwei-auf-eins-Konters, der aus einem Aubry-Puckverlust resultierte, seinen Mitspieler Jason Bast. Der Ice Tigers-Topscorer schloss ab, scheiterte aber an Poulin, der mit einem glänzenden Stockhandsave die Berliner Führung am Leben erhielt. Nach der starken Parade rutschte Florian Kettemer ungebremst in seinen Schlussmann und erwischte ihn mit dem Knie am Kopf. Poulin blieb lange liegen, machte aber weiter. 

Beim nächsten Annäherungsversuch klappte es dann allerdings für die Franken und sie machten das 3:3 in Überzahl. Poulin konnte einen Aronson-Schuss nicht festhalten und Daniel Weiß staubte vor dem Tor ab. Das Hin und Her ging munter weiter und auf einmal brachen Jubelstürme auf den Rängen aus – Charlie Jahnke versenkte die Frucht nach einem langen Pass von Vincent Hessler im Tor und erzielte seinen ersten DEL-Treffer – dachte man. Nachdem ihm bereits sein Treffer gegen Wolfsburg aberkannt wurde, weil Martin Buchwieser noch abgefälscht hatte, wurde dieser heute Abend nach Videobeweis nicht gegeben. Die Unparteiischen verwiesen auf den am Boden liegenden Danny Richmond, der im Zweikampf mit Taylor Aronson den Stock ins Gesicht bekam. Eine Strafe gab es aber nicht für Nürnberg. Drei Sekunden vor Ablauf des zweiten Drittels testete Mark Cundari in Fünf-gegen-drei-Überzahl nochmal die Stabilität des Querbalkens, ehe es mit 3:3 in die Pause ging. 

In den Schlussabschnitt starteten die Eisbären mit einer starken Drangphase, die nicht unbelohnt blieb. Mark Cundari zog an seinem Gegenspieler vorbei mit Tempo ins gegnerische Drittel und hielt aus dem Slot einfach mal drauf. Die Scheibe landete im Tor von Jenike, dessen Sicht durch seinen eigenen Verteidiger eingeschränkt wurde. Cundari verbuchte sein erstes Saisontor – und was für ein wichtiges! Wenige Minuten später bot sich den Eisbären die Chance auf 5:3 zu erhöhen, doch Martin Buchwieser verpasste. Die Eisbären ließen nicht ab, feuerten unzählige Male auf Andreas Jenike und trafen schließlich auch im Powerplay zum 5:3. Kapitän André Rankel kam nach Zuspiel von James Sheppard frei vor dem Tor zum Schuss und netzte ein – wie sein ehemaliger Teamkollege und guter Freund Rob Zepp vor der Partie prophezeite. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Die Ice Tigers profitierten von einer Überzahl und erzielten in Person von Patrick Reimer den Anschlusstreffer vier Minuten vor dem Ende. Jedoch schafften es die Eisbären, die Führung über die Zeit zu bringen und somit die drei Zähler für sich zu beanspruchen.

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