2:3-Niederlage n.V. gegen Wolfsburg
Die Eisbären Berlin verlieren gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:3 in der Verlängerung vor 12.526 Zuschauern.
Es gibt Eishockeyspiele, über die berichtet niemand so richtig gerne. Dies kann viele Gründe manchmal haben, nicht so unangenehm wirds, wenn die Schiedsrichter mehrfach ins Zentrum des Geschehensrücken, und deshalb - absichtlich oder nicht - dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Natürlich gibt es immer die „bekannten“ zwei Seiten einer Geschichte und auch in diesem Spiel glich sich viel aus, deswegen jetzt hier auch genug des „Geschwafels“. Kommen wir also zum „Wichtigen“ – dem Spielverlauf.
Das Duell gegen Wolfsburg an diesem Freitagabend war eine reine Zitterpartie – und das über 60 Minuten lang. Nach nur 89 Sekunden ging das Lamentieren schon los. Julian Talbot wurde aufgrund einer Tätlichkeit in die Kühlbox geschickt. Ganze vier Sekunden wurden ihm als Verschnaufspause von dem Wolfsburger Überzahl-Quintett gegönnt, dann trat der Kanadier schon wieder zurück aufs Eis. Der Wolfsburger Center Mark Voakes hatte den Bully gewonnen und an die blaue Linie gespielt. Jeffrey Likens schob die Scheibe die Linie entlang zu seinem Verteidigungspartner Robert Bina. Der Amerikaner probierte es einfach mal und zog ab. Eisbärens Schlussmann Petri Vehanen ließ den Schuss hinter sich einschlagen (01:33). Mit diesem 1-Tore-Rückstand ging es in die erste Pause.
Nachdem der zweite Spielabschnitt 63 Sekunden alt war, lag der Puck im Tor der Gäste. Die Spieloffiziellen zitierten den Videobeweis hinzu. Die Entscheidung hieß „kein Tor“ – da Spencer Machacek den Puck mit seinem Schlittschuh getreten, und nicht mit seinem Schläger geschossen, haben soll. Nun wurde es etwas ruppiger und die Schiedsrichter hatten alle Mühe, das Spielgeschehen unter Kontrolle zu halten. Als dann aber Laurin Braun (zu viele Spieler auf dem Eis, 26:16) und Bruno Gervais (Halten, 27:21) gleichzeitig auf der Strafbank saßen, kochten die Emotionen in der Mercedes-Benz Arena hoch. Das Überzahlteam der Gäste bezog ihre Position und ließ sich diese Chance nicht nehmen. Zwei, drei Pässe durch die Berliner Verteidigungszone und Brent Aubin stand frei vorm Tor. Der Kanadier erhöhte auf 2:0 aus Sicht der Gäste.
Mit diesem 0:2-Spielstand begann das dritte Drittel. Die 12.526 Zuschauer erlebten eine Charakterdemonstration der Berliner. Die Eisbären drückten nach vorne und zwangen die Wolfsburger Fehler zu machen. Der Torhüter der Grizzlys hielt bis zu dem Spiel einen unglaubwürdigen Rekord. Seit 269:57 Minuten hatte er kein Gegentreffer erlitten. Nun, in der 46. Spielminute war es Florian Busch, der diesen Rekord nach insgesamt 314:58 Torfreien Minuten zunichte machte (45:01). Die Gäste hielten dem aufbauenden Druck nicht stand. Während einer Berliner Überzahl lag der Puck im Tor. Da die Situation für die Schiedsrichter schwierig zu beurteilen war, wurde auf Strafstoß entschieden. Berlins Zaubermann Nick Petersen lief an – links/rechts Antäuschung – Rückhandlupfer – drin (51:15). Auf einmal stand es 2:2. Die Halle tobte. Würde die Heimmannschaft nun den Sack zumachen?
Vorerst nicht – denn es blieb beim 2:2-Spielstand. Das Duell ging, wie so oft zwischen diesen beiden Mannschaften, in die Verlängerung. Die Berliner drückten und hatten die besseren Chancen. Aber zum Sieg reichte es dann leider nicht. Jeremy Dehner hatte das gewisse Quäntchen Glück an seiner Kelle und schob die Scheibe über die Torlinie (64:32). Ein emotionsgeladenes Duell endete mit 2:3 in der Verlängerung – mit dem positiveren Ausgang für die Gäste.
Für die Berliner geht es mit zwei Auswärtspartien weiter. Am Sonntag, dem 11.12.16, gastieren sie ab 16:30 Uhr im ISS Dome und spielen gegen die Düsseldorfer EG. Das zweite Auswärtsspiel findet auch in Nordrhein-Westfalen statt – präziser gesagt im Sauerland. Die Eisbären Berlin spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitag, dem 16.12.16, ab 19:30 Uhr. Das nächste Heimspiel folgt somit erst am Sonntag, dem 18.12.16. Sechs Tage vor Weihnachten gastieren ab 19:00 Uhr die Thomas Sabo Ice Tigers in der Mercedes-Benz Arena. Kommt vorbei und genießt das Spiel!
André Rankel: "Wir haben die 60 Minuten sehr gut gespielt. Wir haben auch das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Im Endeffekt hat Wolfsburg zum Schluss mit einem glücklichen Tor gewonnen und sie haben im Moment eine gute Serie, da fliegt halt mal einer rein, der normalerweise nicht reingeht."
Tore
0:1 Bina, Robbie (Likens, Jeff, Voakes, Mark) , PP1, 01:33
0:2 Aubin, Brent (Weiß, Alexander, Likens, Jeff) , PP2, 27:48
1:2 Busch, Florian (Olver, Darin, Petersen, Nick) , EQ, 45:04
2:2 Petersen, Nick, PS, 51:15
2:3 Dehner, Jeremy (Voakes, Mark) , 4-4, 64:32
Strafminuten
Eisbären Berlin: 20 (2, 16, 2)
Grizzlys Wolfsburg: 14 (2, 2, 8, 2)
Schiedsrichter:
Köttstorfer, Rohatsch
Linienrichter:
Gemeinhardt, Höfer
Zuschauer:
12526