„Der Hauptteil der Arbeit liegt noch vor uns“
Der Terminkalender von Eisbären-Cheftrainer Serge Aubin ist aktuell leer. Das bedeutet aber nicht, dass der Kanadier kurz vor den PENNY DEL Playoffs die Füße hochlegt und sich erholt. Ganz im Gegenteil, es gibt in den nächsten Wochen einfach keinerlei freie Kapazitäten im Tagesablauf des Übungsleiters. „Ich habe mir nur einen freien Tag gegönnt. Jetzt bin ich bereits voll im Playoff-Modus“, erklärte Aubin auf der Pressekonferenz vor dem Start der entscheidenden Saisonphase.
Für die Trainer des PENNY DEL Rekordmeisters steht aktuell die dreifache Arbeit an. Der Gegner des Hauptstadtclubs in der Viertelfinalserie wird noch in der 1. Playoff-Runde ermittelt. Mögliche Kontrahenten sind die Nürnberg Ice Tigers, die Düsseldorfer EG oder die Kölner Haie. Dementsprechend werden gerade alle drei Teams genauestens analysiert. „Bei allen drei möglichen Gegnern handelt es sich um starke Teams. Für die Spieler ändert sich nicht besonders viel. Die Jungs nutzen die Woche, um sich bestmöglich vorzubereiten. Für uns Trainer geht es aber um die kleinsten Details, wir wollen nichts auslassen. Natürlich ist es deutlich mehr Arbeit, alle drei Mannschaften noch einmal zu beobachten. Wir wollen unseren Spielern aber die beste Möglichkeit bieten, die Serie zu gewinnen. Hierfür benötigen sie alle Informationen über den Gegner. Da können wir nicht warten, bis wir wissen, gegen wen wir spielen werden.“ In diesem Zusammenhang hebt er auch direkt das gesamte Trainerteam hervor. „Wir sind ein tolles Team. Craig Streu und ich arbeiten sehr eng zusammen. Er ist ein ungemein akribischer Arbeiter, der sehr auf die Details achtet. Aber auch die restlichen Mitglieder vom Stab haben großen Anteil an den Erfolgen und arbeiten sehr hart. Wie zum Beispiel Tom, unser Videocoach, und Daniel, unser Fitnesstrainer.“
Die Eisbären schlossen die Hauptrunde mit einem Punktequotienten von 2,036 auf Platz eins ab und qualifizierten sich somit direkt fürs Viertelfinale. „Natürlich haben wir eine unglaublich starke und talentierte Mannschaft. Wir haben in der Hauptrunde sehr konstant gespielt und mein Team hat eine unglaubliche Moral in den letzten Monaten an den Tag gelegt. Wir hatten einen Plan und trotz diverser Hindernisse, seien es Verletzung oder Corona, sind wir fokussiert geblieben. Wir hatten eine Mission, die wir auch erfüllt haben. Der Hauptteil der Arbeit liegt aber mit den Playoffs noch vor uns. Bei den Eisbären gibt es jedes Jahr nur ein Ziel und das ist der Gewinn der Meisterschaft“, kommentiert der Cheftrainer den Hauptrundensieg der Eisbären.
Durch diesen Platz eins nach der ersten Saisonphase genießen die Berliner Heimrecht in den Playoffs. Obwohl seine Mannschaft mehr Punkte auf fremden Eis als in der heimischen Mercedes-Benz Arena gesammelt hat, ein großer Vorteil für Aubin: „Wir wollten diesen Heimvorteil unbedingt haben, dafür haben wir hart gearbeitet. Nicht nur, weil wir dadurch weniger reisen müssen. Unsere Fans sind perfekt und wir brauchen sie. Sie geben uns unheimlich viel Energie, die mir das Coachen erleichtert.“
Die besondere Stärke seiner Mannschaft sieht der Kanadier unter anderem in der Tiefe des Eisbären-Kaders. „Die unglaubliche Tiefe unseres Kaders ist natürlich ein Luxusproblem. Es können leider nicht alle spielen, wir brauchen aber jeden Einzelnen. Das habe ich meinen Spielern auch deutlich gemacht. Natürlich gibt es einen internen Konkurrenzkampf um die Plätze im Line Up, aber die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist super. Ich kenne die individuellen Stärken jedes Spielers. Wir haben durchwegs qualitativ sehr talentierte Akteure, die allesamt sehr gute Skater sind. Das ist unsere Identität. Wir sind ein Skating-Team. So können wir das Tempo über die gesamte Spieldauer sehr hochhalten. Wir haben vier sehr starke Reihen, die wir durchrotieren lassen können. Unsere Verteidigung ist sehr stark und wir haben ungemein starke Torhüter.“
Auf die Frage, was die Playoffs für ihn persönlich bedeuten reagiert Serge Aubin mit einem Lächeln. „Ich fühle mich großartig und liebe meinen Job. In den Playoffs geht es für mich jetzt All In. Während dieser Zeit kann ich nicht abschalten, da ich nichts übersehen möchte. Das ist die beste Zeit des Jahres. Ich muss mich bei allen Spielern für die bisherige Saison bedanken. Für mich ist es eine Freude mit ihnen zusammenarbeiten zu dürfen, wobei es sich für mich nicht nach Arbeit anfühlt.“
Inwiefern die Playoffs auch eine besondere Zeit für seine Ehefrau sind, kommentiert Aubin schmunzelnd: „Meine Frau Nathalie kennt mich jetzt seit 30 Jahren, sie weiß also, worauf sie sich eingelassen hat. Sie hat sich daran gewöhnt, dass ich keine halben Sachen mache, sehr spät nach Hause komme und morgens direkt wieder weg bin.“
Die Viertelfinal-Termine der Eisbären im Überblick:
- Viertelfinale 1: Sonntag, 10. April. 2022, 14:00 Uhr: Eisbären Berlin – TBA
- Viertelfinale 2: Dienstag, 12. April 2022, 19:30 Uhr: TBA – Eisbären Berlin
- Viertelfinale 3: Donnerstag, 14. April, 2022, 19:30 Uhr: Eisbären Berlin – TBA
- Viertelfinale 4: Samstag, 16. April 2022* (auswärts)
- *falls erforderlich
- Viertelfinale 5: Montag, 18. April 2022*
- *falls erforderlich
Tickets für die beiden ersten Viertelfinal-Heimspiele sind noch im Ticket-Onlineshop der Eisbären Berlin in allen Kategorien erhältlich.