Der NHL-Draft 2018
Am vergangenen Freitag und Samstag fand im texanischen Dallas der diesjährige NHL-Draft vorwiegend für die Eishockeytalente der Jahrgänge 1999 und 2000 statt. In dieser Talentziehung sichern sich die 31 Clubs der nordamerikanischen Profiliga die Rechte an den jeweiligen Spielern für den Zeitraum für drei Jahre für den Fall, dass diese Spieler in die National Hockey League wechseln möchten.
Am ersten Tag, dem Freitagabend, werden seit einigen Jahren, groß in Szene gesetzt, nur die Spieler der ersten Runde gezogen. Hier wählten beispielsweise die Buffalo Sabres wenig überraschend, gleich mit der ersten Wahl der ersten Runde das große schwedische Verteidigertalent Rasmus Dahlin. 2016 konnten wir Dahlin, damals als 16-Jährigen, noch mit Frölunda Göteborg zweimal in der CHL gegen die Eisbären spielen sehen. Die LA Kings, unsere Kollegen aus Kalifornien, wählten in der ersten Runde Stürmer Rasmus Kupari vom uns gut bekannten finnischen Team Kärpät Oulu. Ein Nachwuchs-Eishockey-Experte scherzte daraufhin direkt folgendermaßen auf Twitter…
Rasmus Kupari zu den Kings. Bitte direkt signen und nach Berlin verleihen! ????
— Nils Kloppmann (@EPNilsKloppmann) 23. Juni 2018
Zum Tweet: https://twitter.com/EPNilsKloppmann/status/1010337878029864960
Ebenfalls in der ersten Runde gezogen, vielleicht sogar etwas überraschend, wurde das deutsche Stürmertalent Dominik Bokk. Letztes Jahr schon beim schwedischen Spitzenteam Växjö Lakers 15 Mal in der ersten Mannschaft eingesetzt, könnte der gebürtige Schweinfurter, der auch eine Weile in Köln verbrachte, demnächst bei den St. Louis Blues landen.
Stefan Ustorf, der Leiter Spielerentwicklung und Scouting war für die Eisbären vor Ort in Dallas, knüpfte neue Kontakte und frischte alte auf. Er beobachtete den Draft sehr genau und sagte hinterher: „Überrascht hat mich, dass die Montreal Canadiens an dritter Stelle in der ersten Runde Jesperi Kotkaniemi gedraftet haben. Gefreut habe ich mich für unsere Deutschen Draftees Dominik Bokk und Justin Schütz und den Fakt, dass 3 Spieler aus unserem Camp gezogen worden sind.“
Ustorf meint damit Albin Eriksson, Lenni Killinen und Johan Södergran. Alle nahmen Anfang Juni am Eisbären Development Camp 2018 teil und wurden jetzt ausgewählt. Eriksson wurde dabei am höchsten eingeschätzt und an 44. Stelle von den Dallas Stars gezogen. Killinen wurde an 104. Position von den Carolina Hurricanes gedraftet und Johan Södergran (Foto oben), der derzeit noch für den Linköping HC in Schweden spielt, war dann in der sechsten Runde dran. Ihn wählten die LA Kings aus, was zeigt, dass er die Coaches im Development Camp durchaus überzeugt haben muss.
Schaut Euch ruhig noch mal unsere Porträts der zwei ersten an.
Eriksson: http://bit.ly/ebb_devcamp18_eriksson
Killinen: http://bit.ly/ebb_devcamp18_killinen
Außerdem wurden noch eine Reihe Spieler gezogen, die irgendwie mit den Eisbären zu tun haben. Goalie Alexis Gravel zum Beispiel. Er ist der Sohn vom ehemaligen Eisbären-Torwart Francois Gravel (1999/2000) und wurde sogar in Berlin geboren. Oder Jonathan Gruden. Er wurde an 95. Stelle von den Ottawa Senators ausgewählt und ist der Sohn vom Ex-Eisbären-Kapitän John Gruden (2002/03), der selbst auch mal für Ottawa spielte. Und noch ein Keeper muss erwähnt werden. Olivier Rodrigue wurde an 62. Stelle von den Edmonton Oilers ausgewählt. Das ist kurios, denn Torwarttrainer bei den Oilers ist kein Geringerer als sein Vater und Ex-Eisbären-Goaliecoach Sylvain „Sly“ Rodrigue.
From photo ops to phones blowing up, tag along for the #NHLDraft experience with #Oilers 2nd round picks @ryan10mcleod & @orodrigue33. pic.twitter.com/hduf5YYD8X
— Edmonton Oilers (@EdmontonOilers) 24. Juni 2018
Zum Tweet Rodrigue und Rodrigue: https://twitter.com/EdmontonOilers/status/1010953203318390786
Wenn Ihr noch mehr über den Draft erfahren möchtet, schaut doch mal bei den Kollegen von Hauptstadteishockey vorbei!