Deutsche CHL-Teams wollen hoch hinaus
Am 16. August fällt der Startschuss in die dritte Champions-Hockey-League-Saison – zum letzten Mal mit sechs deutschen Vertretern im Teilnehmerfeld. Deren Rolle ist aber dieses Jahr ungemein wichtig, sammeln sie doch Punkte fürs CHL-Ranking, das künftig die Anzahl Startplätze pro Land definiert. Dies erklärte Martin Baumann, CEO der Champions Hockey League, an einer Pressekonferenz im Restaurant 181 im Olympiaturm in München. Denn die Champions Hockey League erfährt auf die übernächste Saison 2017/18 hin einschneidende Änderungen – im positiven Sinne: weniger Teams und ausschliesslich sportliche Qualifikationskriterien werten den Wettbewerb auf. So werden künftig nur noch 32 Teams zur „Königsklasse des Eishockeys“ zugelassen, darunter maximal fünf aus derselben Nation. „Das neue sportliche Format wertet die Champions Hockey League extrem auf. All die Kritik, die wir seit dem Start in den letzten zwei Jahren einstecken mussten – zu viele Teams aus einem Land und der automatische Startplatz für Gründungsmitglieder – wird auf einen Schlag neutralisiert“, so Baumann.
Allerdings bedauert der Schweizer, dass gerade „der für die CHL unglaublich wichtige deutsche Markt“ einschneidend durch die Formatänderung betroffen ist. Denn nach aktuellem Stand des CHL-Rankings werden künftig nur noch drei statt sechs DEL-Teams antreten dürfen. „Dies hat sicherlich vorwiegend mit der ersten Saison 2014/15 zu tun, wo die deutschen Teams unterdurchschnittlich schlecht abschnitten“, sagt Baumann. Das Ranking errechnet sich jeweils über drei CHL-Saisons. Somit besteht aber für die DEL-Teams auch die Chance, wieder Boden gutzumachen.
Positive Entwicklung – generell und speziell in Deutschland
Dass Potenzial vorhanden ist, haben die deutschen Teams bereits in der zweiten CHL-Saison angedeutet. Gleich fünf von sechs deutschen Teams haben den Sprung in die Playoffs geschafft, nach dem es eine sanfte Formatanpassung mit einer zusätzlichen Playoffrunde gab. Die Eisbären Berlin schafften es gar ins Achtelfinale, der ERC Ingolstadt verpasste dies nur haarscharf – mit einer Overtime-Niederlage in der Round of 32 gegen den späteren Champion Frölunda Göteborg. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Baumann, „was ich mir jetzt für die dritte Saison wünsche, ist eine ‚Cinderella-Story‘ aus Deutschland – ein deutsches Team, das es richtig weit schafft und dem es gelingt, die Euphorie unter den Hockey-Fans im Land zu entfachen.“
Auch mit der generellen Entwicklung der Champions Hockey League zeigt sich Baumann zufrieden. „Die Akzeptanz wächst und wir erhalten immer mehr Aufmerksamkeit von Fans und Medien. Ausserdem – und das ist ganz wichtig – bekommen wir ausschliesslich sehr gute Feedbacks von Coaches und Spielern, was uns sehr zuversichtlich stimmt. Wenn unsere Hauptdarsteller an die CHL glauben, wer kann es nicht?“
Auf rund 180 Metern Höhe gaben auch Vertreter der sechs DEL-Clubs im Münchner Olympiaturm Auskunft, zu welchen Höhenflügen sie in der nächste Woche beginnenden CHL-Saison ansetzen wollen.
Don Jackson, Head Coach Red Bull München: “Wir haben viel von unserem letztjährigen CHL-Playoff-Gegner Lukko Rauma gelernt und mitgenommen. Das Learning aus der letzten CHL-Kampagne versuchen wir nun umzusetzen. Wir nehmen die CHL sehr ernst und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.“
Sean Simpson, Head Coach Adler Mannheim: "Unser CHL-Gewinn mit Zürich damals war ein grosser Erfolg für ein kleines Land wie die Schweiz. In Mannheim sind wir jetzt voll konzentriert, fit und motiviert, in der CHL und in der DEL besser zu sein als im letzten Jahr."
Stefan Ustorf, Sportlicher Leiter Eisbären Berlin: "Mit Lulea haben wir einen sehr schweren Gegner erwischt, aber wir gehen auch diese Aufgabe mit dem Ziel zu gewinnen an. Das wird schon früh in der Saison Eishockey auf hohem Niveau. Unsere Jungs haben hart trainiert und wir freuen uns. Es ist an uns, es uns selbst zu beweisen und Selbstvertrauen zu gewinnen für den Rest der Saison."
Claus Gröbner, Geschäftsführer ERC Ingolstadt: "Mit dem richtigen Willen und der richtigen Mentalität ist alles möglich, das hat man bei uns letztes Jahr beim Sieg gegen Frölunda gesehen. Wir wollen in der CHL so weit wie möglich kommen.“
Karl-Heinz Fliegauf, Geschäftsführer und Sportdirektor Grizzlys Wolfsburg: "Die Vorfreude auf die CHL ist bei uns riesig. Wir sind eine kleine Organisation. Alle Mitarbeiter sind euphorisch. Jetzt hoffe ich, dass sich auch die Fans genauso freuen und die Halle voll machen."
Elmar Schmitz, Co-Trainer der Krefeld Pinguine und Sportlicher Leiter des KEV 81 e.V.: "Unser Ziel ist, zum ersten Mal die CHL-Gruppenphase zu überstehen. Wir werden die Vorrundenspiele wie Playoffs angehen."