Durch 4:3 n.V. in Düsseldorf wieder Spitzenreiter
Die Eisbären Berlin gewannen am Sonntagnachmittag bei der Düsseldorfer EG mit 4:3 nach Verlängerung. Vor rund 10.500 Zuschauern, davon weit über 1500 Berliner Fans, kletterten die Eisbären damit wieder zurück an die Tabellenspitze.
Mit 1:0 führten die Eisbären Berlin nach dem ersten Drittel im Auswärtsspiel in Düsseldorf. Barry Tallackson erzielte den bis dahin einzigen Treffer in der 13. Spielminute. Florian Busch, auch heute wieder als Verteidiger aufgeboten, hatte von links quer vors Tor gepasst und Tallackson dann Mathias Niederberger im DEG-Gehäuse überwunden. Das Spiel im ersten Abschnitt ansonsten sehr ausgeglichen, Düsseldorf mit einige guten Torchancen und stets gefährlich, die Eisbären aber standen gut und Petri Vehanen griff mehrmals entscheidend ein.
Zu Beginn von Drittel 2 waren die Gastgeber jedoch 96 Sekunden in Überzahl, da Micki DuPont aufgrund der ersten Strafe des gesamten Spiels in der Kühlbox saß. Die DEG konnte dieses Powerplay nutzen. Olimb verwertete einen Milley-Pass zum 1:1. Danach Düsseldorf erst einmal besser im Spiel, aber die Berliner hatten auch immer wieder ihre Chancen. Allerdings spielte die DEG ein ums andere Mal in Drittel 2 im Powerplay und konnte auch so 15 Sekunden vor Ende vom zweiten Abschnitt das 2:1 erzielen (Milley). Die Eisbären kämpften stark, mussten aber schon im ersten Drittel einen weiteren Ausfall hinnehmen. Mark Olver konnte aufgrund einer Handverletzung nicht weiterspielen.
Im Schlussdrittel dann ging es richtig zur Sache. Als erstes drei Strafzeiten gegen die Eisbären innerhalb von 82 Sekunden gleich zu Beginn. Die DEG dadurch in doppelter Überzahl und Ex-Eisbär Lewandowski mit dem 3:1. Die Eisbären aber gaben nicht auf und ab dem Zeitpunkt, als sie wieder komplett waren, ging es auf dem Eis nur noch in eine Richtung. Coach Krupp hatte zuvor bereits seine Auszeit genommen und die Gemüter beruhigt und das zeigte Wirkung. Spencer Machacek, André Rankel und TJ Mulock mit einem druckvollen Angriff und während die ersten beiden noch scheiterten, stieß Mulock den Puck zum 2:3-Anschluss in der 46. Minute über die Linie. Die Eisbären danach weiter am Drücker, aber ohne Treffer. In der 56. Spielminute dann wiederholt keine Strafe gegen Düsseldorf, weshalb die Eisbären-Bank in Rage geriet. Erst sprachen die Schiedsrichter eine Zwei-Minuten-Strafe wg. „Beschimpfung von Offiziellen“ aus, dann verbannten sie Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp sogar auf die Tribüne. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Düsseldorfer gerade ihr zehntes Powerplay erhalten, während die Eisbären gerade einmal für 20 Sekunden in Überzahl spielen durften. Egal wie, die Berliner überstanden diese Unterzahl kurz vor deren Ende sich DEG-Stürmer Bowman eine 5minütige plus Spieldauerstrafe wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge nach einer Attacke ins Gesicht von Jonas Müller einfing. Dessen Nase konnte schnell versorgt werden, sodass er noch mal wieder kam. Die Eisbären jedenfalls nutzten ihre Überzahl bereits zwei Minuten und zehn Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels, als gerade Petri Vehanen zugunsten eines sechsten Feldspielers runtergegangen war, durch Darin Olver zum Ausgleich.
Die Berliner blieben sogar am Drücker konnten aber in der regulären Spielzeit keinen weiteren Treffer erzielen. Dafür dauerte es in der Verlängerung nur 14 Sekunden ehe abermals Darin Olver den Puck irgendwie durch Niederbergers Schoner zum 4:3 schoss und den gesamten Oberrang sowie das Eisbären-Team zum Jubeln brachte.
Am Ende des Spiels bedankte sich die Mannschaft mehrfach bei den mitgereisten Fans für die Unterstützung. Das nächste Heimspiel steht am kommenden Freitag (29.01., 19:30 Uhr) in der Mercedes-Benz Arena gegen den ERC Ingolstadt an.
Düsseldorfer EG - Eisbären Berlin Endstand 3:4 n.V. Tore: Tallackson 13. (Busch, D. Olver), Mulock 46. (Rankel, Machacek) , D. Olver 58. (DuPont, Noebels) PP, D. Olver 61.(DuPont, Tallackson) 4-3
Stimmen zum Spiel
Uwe Krupp: „Erstmal möchte ich beiden Mannschaften ein Kompliment machen. Was wir in den letzten sechs Drittel gesehen haben, war Playoff-Eishockey vom Feinsten. Da wird um jeden Zentimeter gekämpft, da sind Emotionen, da wird gutes Eishockey gespielt. Die Fans sind dahinter, unterstützen beide Mannschaften und ich glaube, das ist der Grund, warum Leute zum Eishockey gehen. Warum Leute eine Leidenschaft für diesen Sport haben, auch, warum ich mein ganzes Leben im Eishockey verbracht habe, weil Eishockey ein gutes Spiel ist. Wo es mir Angst und Bange wird, und ich breche hier ne Regel, wo ich gesagt habe, was ich nie machen würde… Ich wollte nie in meiner Karriere ne Schiedsrichterleistung kritisieren bzw. kommentieren. Die letzten 13 Spiele, die noch zu spielen sind, werden alle solche Spiele, alles Playoff-Spiele. Und da brauchst du ne starke Schiedsrichterleistung. Eine gute Leistung von den Jungs. Die können nicht zu dir zur Bank kommen und sagen, das habe ich nicht gesehen, immer wieder und wieder und einfach die Karte ziehen, weil sie es nicht besser können. Wir brauchen gute Leistungen. Ich freue mich über das Spiel heute, keine Frage, dass es am Ende gereicht hat. Wir haben ein gutes letztes Drittel gespielt und die Nerven behalten und uns drauf konzentriert Eishockey zu spielen. Wir haben Druck gemacht, viele Schüsse und gut gespielt, aber mir wird Angst und Bange, wenn ich mir vorstelle, dass wir mit solchen Leistungen bis Ende der Saison zu rechnen haben und auch in den Playoffs. Unsere Liga hat sich verbessert in den letzten Jahren. Es wird schneller gespielt, wir haben vier Schiedsrichter auf dem Eis, wir haben bessere Technologie, um Tore oder nicht gegebene Tore zu analysieren und die Art und Weise, wie das Spiel heute geleitet worden ist, das macht unsern Sport nicht besser. Je besser die Schiedsrichterleistung ist, desto besser sind die Spiele. Es waren zwei heiße Spiele, Düsseldorf war am Freitag klar besser, heute waren wie gleichwertig, aber das, was wir heute gesehen haben, war schwer zu schlucken und es war sehr schwer, seine Nerven zu behalten.“
Christof Kreutzer: „Ja, erstmal Gratulation an die Eisbären, an Uwe. Die Eisbären haben nicht aufgegeben und am Ende das nötige Glück gehabt, was sie sich vorher aber auch erarbeitet haben. Prinzipiell muss ich dem Uwe ganz klar recht geben, das waren zwei tolle Spiele, wie es in den Playoffs vorkommt. Ich hatte im Vorfeld schon gesagt, dass ich mich darauf freue und das hat auch richtig Spaß gemacht. Heute das Spiel war auf Messers Schneide. Wir haben viele Kleinigkeiten nicht hundertprozentig gemacht, wie wir es vielleicht am Freitag besser gemacht haben. Insgesamt aber muss ich meiner Mannschaft auch über das Wochenende mal ein Riesenkompliment machen. Wir haben beide Spieler mit fünf Verteidigern gespielt, insbesondere als der Timmi (Conboy) 10 Minuten bekommt, mit vier Veteidigern gespielt. Die haben richtig hart gearbeitet, das war richtig gut. Ich bin sehr zufrieden eigentlich. Es war zwar ein Wochenende mit Playoff-Charakter, wenn mir jemand vor dem Wochenende gesagt hätte, von den sechs Punkten, die vergeben werden hast du vier. Dann hätte ich gesagt, gut, nehm ich. (…)“