Eine Klasse für sich
Das IIHF Historical Committee hat heute die Kandidaten für die Hockey Hall of Fame 2017 benannt. Die ehemaligen Profis Saku Koivu, Uwe Krupp, Angela Ruggiero, Joe Sakic, Teemu Selanne und Dieter Kalt werden 2017 in die IIHF Hall of Fame eingeführt.
Der ehemalige britische Nationalspieler Tony Hand wird mit dem Richard `Bibi` Torriani Preis geehrt, während der französische Eishockeyfunktionär, ehemalige Spieler und Trainer Patrick Francheterre den Paul Loicq Preis erhält.
Die 2017 IIHF Hall of Fame Einführungszeremonie findet am 21. Mai 2017, dem letzten Tag der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, in Köln statt.
Uwe Krupp, geboren am 24. Juni 1965 in Köln.
Es ist schwierig einen Legendenstatus in der Welt des Eishockeys zu erlangen, besonders für Spieler, die nicht aus einer der „Big Six“ Nationen stammen. Und doch bedarf es nicht vieler Überlegung Uwe Krupp als den größten Eishockeyspieler zu nennen, den Deutschland bis heute hervorgebracht hat. Er war nicht nur ein Verteidiger von imposanter Größe, sondern auch ein begnadeter Schlittschuhläufer, der mit größter Konstanz und Präzision den Puck aus der eigenen Zone trug.
Aufgrund dieser Stärken war es dem legendären Coach Scotty Bowman gleich, dass Krupp weder an der Juniorenweltmeisterschaft im Jahre 1983 teilnahm, noch dass Krupps Offensivpunktzahl bei den Kölner Haien relativ gering war. Bowman erkannte Potential und wählte Krupp 1983 als 214. Draft-Pick.
Krupp blieb noch drei weitere Jahre in Deutschland, bis er 1986 nach einem beeindruckenden Auftritt bei der WM bereit war, sein Glück in der NHL zu versuchen. Obwohl er einige Spiele für Buffalo absolvierte, verbrachte Krupp die meiste Zeit der Saison 1986/87 in Rochester, wo er letztlich den Calder Cup gewann. Die darauffolgenden 14 Jahre verbrachte der gebürtige Kölner als NHL-Profi in Amerika und schrieb dabei Eishockeygeschichte.
Mit einer Körpergröße von 198 cm war Krupp in vielen Saisons der größte Spieler der Liga und doch war auf eindrucksvolle Weise seine Beweglichkeit niemals eine Schwäche. Krupp spielte beinahe sechs Jahre für die Sabres, bevor er zu den New York Islanders geschickt wurde. Dort verbesserte er seine Offensivqualitäten weiter, ehe er 1994 zu den Quebec Nordiques ging. Die Nordiques, ein Stanley Cup-Aspirant, zogen kaum ein Jahr später nach Denver um und wurden zu den Colorado Avalanche. Im selben Jahr noch schaffte das Team den Einzug ins Finale und traf dort auf Florida. Die Avalanche konnten die ersten drei Spiele mit 3:1, 8:1 und 3:2 für sich entscheiden, doch das vierte Spiel verlief torlos bis ins fünfte Drittel. Exakt nach 4:31 Minuten des sechsten Spielabschnitts erzielte Uwe Krupp das ersehnte Siegtor für die Avs und schrieb damit Geschichte. Er war der erste Deutsche, dem es gelang das alles entscheidende Tor zu erzielen und dazu der erste Deutsche überhaupt, dem es gelang den Stanley Cup zu gewinnen.
Nach einem kurzen Zwischenstopp bei den Olympischen Spielen 1998 gewann Krupp unter Coach Bowman mit Detroit erneut den Stanley Cup. Zu dieser Zeit kämpfte Krupp bereits mit einigen Verletzungen, woraufhin er seine aktive Karriere nach dem zweiten Gewinn des Stanley Cups beendete.
Krupp kehrte nach Deutschland zurück, wo er die deutsche Nationalmannschaft von 2006 bis 2011 coachte. Er begann als deutscher Pionier in der NHL, schrieb Geschichte und gibt seine Erfahrungen bis heute an eine neue Generation von Eishockeyspielern weiter...
DEB-Präsident Franz Reindl: "Das deutsche Eishockey ist stolz, dass mit Uwe Krupp einer der erfolgreichsten und besten deutschen Eishockeyspieler aller Zeiten diese Anerkennung bekommt."