5:4-Penaltysieg im Spitzenspiel
Vor 11.261 Zuschauern besiegten die Eisbären Berlin den EHC Red Bull München mit 5 zu 4 nach Penaltyschießen.
Das heutige Spitzenspiel der DEL bot von Anfang an das, was man sich davon versprechen konnte. Sean Backman weihte dieses Topspiel mit einem schön herausgespielten Tor zur 1 zu 0-Führung ein. Er tankte sich vor bis David Leggio und schob dann den Puck ins Münchner Tor. Die roten Bullen ließen sich davon nicht großartig beeindrucken, sie konnten gut vier Minuten später schon ausgleichen. Mads Christensen war es, der seine Gegenspieler ausspielte und Petri Vehanen bezwang. Im weiteren Verlauf erspielten sich beide Teams recht gute Chancen, die aber nicht in Tore umgesetzt werden konnten. Eines der Highlights war dann, als sich Jonas Müller und Steve Pinizzottp vor Vehanen einiges zu sagen hatten und auch mit den Fäusten "sprachen". Die beiden Streithähne wurden folglich mit jeweils 2+2+10 Strafminuten in die Kühlbox geschickt.
Der zweite Durchgang knüpfte nahtlos dort an, wo das erste Drittel endete: Torraumszenen und hitzige Zweikämpfe. In einer Überzahl der Berliner gelang es Gäste-Kapitän Wolf sein Team in Führung zu bringen. Die Hausherren fanden erst sieben Minuten später darauf eine passende Antwort und dies sogar ebenfalls in Unterzahl. Frank Hördler kam mit viel Geschwindigkeit in die Münchener Verteidigungszone und zog aus spitzem Winkel ab, Leggio ließ die Scheibe passieren und es stand 2 zu 2. Marcel Noebels nutzte dann einen Fehler der Bayern und erhöhte in der 35. Minute auf 3:2. Die Freude über die Berliner Führung weilte nicht lange, Brooks Macek nutzte Unstimmigkeiten in der Berliner Hintermannschaft und glich eine Minute später wieder aus.
Und auch das dritte Drittel war hart umkäpft, gerade die Münchener erspielten sich gleich drei Torchancen, die jeweils am Gestänge des Berliner Tores endeten. Acht Minuten war das dritte Drittel alt, da brachte Joslin sein Team durch einen Tor im Powerplay abermals in Führung. Die Eisbären berannten daraufhin das Münchner Tor, doch Leggio und auch seine Vorderleute machten einen guten Job. Sechs Minuten vor dem vermeintlichen Ende des Spiels war es Marcel Noebels, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend, zum 4 zu 4 ausglich. In der folgenden Overtime hatten wiederum beide Teams gute Chancen, allen voran Sean Backman, Marcel Noebels und Jamie MacQueen, aber auch hier wollte sich kein Sieger finden lassen. Das dann folgende Penaltyschießen konnten die Berliner für sich entscheiden. Für Berlin trafen Martin Buchwieser und Mick DuPont, für München nur Keith Aucoin.
Am kommenden Dienstag geht es für die Berliner weiter in der Domstadt, ab 19:30 Uhr kreuzen die Eisbären und die Haie dann die Schläger.
Das nächste Heimspiel ist für den 27. Oktober terminiert, dann zu Gast die Straubing Tigers. Karten hierfür sind über die bekannten Ticketportale und die Eisbären-Tickethotline (030 - 97 18 40 40) erhältlich.
Stimmen zum Spiel
Marcel Noebels nach dem Spiel: „Nach dem verlorenen Penaltyschießen am Freitag fühlt sich der Sieg heute sehr gut an. Ich glaube, es war mental ganz wichtig für uns, den Extrapunkt zu holen. Wir haben hart dafür gekämpft, nicht nur heute, sondern am Freitag schon. Wir haben ein gutes Spiel gespielt, es ging hoch und runter. Wir haben uns zurück ins Spiel gekämpft. Am Ende war es eine gute Mannschaftsleistung. Ich finde, Jonas Müller hat für uns ein Zeichen gesetzt, was man wirklich loben muss. Alle anderen haben auch einen guten Job gemacht, wir haben viele gesehen, die sich gegenseitig unterstützt haben und hart vor unserem Tor gespielt haben. So soll das sein, das ist ein Eishockeyspiel. Das waren zwei gute Mannschaften, die aufeinandertrafen.
Für mich ist das natürlich auch mal schön, einen Doppelpack zu erzielen, aber im Endeffekt habe ich mich mehr darüber gefreut, dass ich der Mannschaft damit geholfen habe.
Micki DuPont nach dem Spiel: „Es ist immer ein hart und sehr spezielles Spiel gegen München. Sie sind eine Topmannschaft, somit müssen wir immer bereit sein. Es war ein gutes Spiel, sie haben ziemlich viel Druck auf unser Tor ausgeübt und Petri musste uns wieder mit großen Paraden aushelfen. Es gibt da noch ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Alles in allem haben wir aber ziemlich gut gespielt. Wir haben zu viele Strafen kassiert, was uns dann das Momentum genommen hat. (...)
Ich mag es im Penaltyschießen anzutreten. Ich scherze immer mal mit Uwe und sage, dass mal ein Verteidiger schießen soll. Man ist schon ein wenig nervös, wenn man dann bei 1-gegen-1 aufs Eis geht. Aber ich habe ein paar Tricks, die ich mir angeeignet habe und bin dann auch selbstbewusst in dem Moment.“
Tore:
1:0 Backman, Sean (Buchwieser, Martin) , EQ, 02:30
1:1 Christensen, Mads (Mauer, Frank, Kahun, Dominik) , EQ, 06:06
1:2 Wolf, Michael (Hager, Patrick) , SH1, 22:11
2:2 Hördler, Frank (Vehanen, Petri, Noebels, Marcel) , SH1, 30:00
3:2 Noebels, Marcel (Busch, Florian) , EQ, 34:19
3:3 Macek, Brooks (Aucoin, Keith, Boyle, Daryl) , EQ, 35:44
3:4 Joslin, Derek (Macek, Brooks, Pinizzotto, Steve) , PP1, 47:18
4:4 Noebels, Marcel (Fischbuch, Daniel, Busch, Florian) , EQ, 53:07
5:4 DuPont, Micki, PS, 65:00
Strafminuten:
Eisbären Berlin: 34 (22, 8, 4)
EHC Red Bull München: 22 (18, 4, 0)
Zuschauer: 11.261