Eisbären gewinnen 7:6 n.P. gegen Graz
Die Eisbären Berlin bezwangen am Freitagabend im zweiten Halbfinale der Energie Steiermark Trophy die Moser Medical 99ers mit 7:6 nach Penaltyschießen und treffen morgen Abend um 20:15 Uhr im Finale auf die Lahti Pelicans. Das finnische Team aus Lahti hatte im Halbfinale davor den HK Nitra aus der Slowakei mit 3:1 bezwungen.
Schon vor dem ersten Bully startete das Match ungewöhnlich. Die Eisbären liefen in weißen Ausweichtrikots auf, da die eigenen Jerseys erst in Berlin geblieben waren und dann nicht mehr rechtzeitig eingeflogen kamen.
Das Spiel wurde dann auch ein denkwürdiges. Für die Trainer der wahr gewordene Albtraum, für die Zuschauer eine höchst unterhaltsame Partie. Selten traf diese Floskel so zu, wie auf das Aufeinandertreffen zwischen den gastgebenden 99ers und den Eisbären. Immer wieder führten die Gastgeber aus der Steiermark, immer wieder glichen die Berliner aus. Aus dem 2:0-Vorsprung machten die Eisbären ein 2:2, holten dann drei Mal einen Ein-Tore-Rückstand auf und mussten am Ende beim Stand von 6:4 innerhalb der letzten 90 Sekunden erneut einen Zwei-Tore-Rückstand ausgleichen. Dabei fielen für die Grazer einige Treffer in ihren auffällig vielen Powerplay-Situationen. Die Berliner hatten mehrfach viel Glück bei ihren Toren.
Das Glück begann schon beim ersten Treffer von Kai Wissmann zum 2:1, als der als Querpass geplante Puck unglücklich ins Grazer Tor abgefälscht wurde. Fischbuchs 2:2 war eine schöne Einzelleistung in Unterzahl. Nach einem guten Zuspiel von Wissmann (Aubry) und einer weiteren Vorlage der Nummer 6 (Petersen) stand es 4:4. Im Schlussdrittel dann wieder zwei Grazer Treffer. Die Eisbären drehten erst zum Ende hin auf, setzten die Steiermarker unter Druck und nahmen schließlich Goalie Marvin Cüpper vom Eis. 63 Sekunden vor dem Ende passte dann Sean Backmann in seinem ersten Match für die Eisbären von hinterm Tor davor auf Jamie MacQueen und der traf zum Anschluss. Kurios wurde es dann 2,8 Sekunden vor Schluss, als der Puck von Blake Parlett geschossen gegen die Bande hinterm Tor prallte, an den Rücken von Graz‘ Keeper Toivonen und dann über die Linie sprang.
In der fälligen 3-gegen-3-Verlängerung kreierten die Berliner einige gute Möglichkeiten, konnten aber einfach nicht in Führung gehen und das Match entscheiden. Nachdem dann der erste Penaltyschütze der Grazer getroffen hatte, taten es ihm Nick Petersen und Florian Busch gleich, während Marvin Cüpper parierte. Die Eisbären führten also erstmals, konnten aber diesen Vorsprung auch nicht halten: die 99ers waren noch einmal im Penaltyschießen dran und trafen. Als letzter Schütze entschied dann aber Micki DuPont das Match mit dem dritten Penaltytreffer der Eisbären im dritten Schuss.
Am Ende war dann natürlich der Jubel der rund 200 angereisten Eisbären-Fans groß. Und um sich für deren Anreise und Unterstützung zu bedanken, warfen die Eisbären-Spieler die Ausweichtrikots kurz nach Spielschluss ins Publikum.
Und das sagte Sean Backman über seine Premiere...
Moser Medical Graz 99ers - Eisbären Berlin 6:7 | n.P. | Tore: Wissmann, Fischbuch, Aubry, Petersen, MacQueen, Parlett, DuPont #g99ebb
Tore:
1:0 Woger , Daniel, EQ, 03:04
2:0 Zusevics , Zintis-Nauris (Higgs, Brock, Buzzeo, Justin) , PP1, 07:25
2:1 Wissmann, Kai (Oppenheimer, Thomas, Buchwieser, Martin) , EQ, 09:34
2:2 Fischbuch, Daniel, SH1, 22:01
3:2 Buzzeo, Justin (Zusevics , Zintis-Nauris, Higgs, Brock) , PP1, 28:48
3:3 Aubry, Louis-Marc (Wissmann, Kai) , EQ, 30:02
4:3 Ograjensek , Ken (McLean , Kurtis) , EQ, 30:54
4:4 Petersen, Nick (Wissmann, Kai) , EQ, 38:13
5:4 Weihager , Robin (Buzzeo, Justin) , PP1, 44:25
6:4 Zusevics , Zintis-Nauris (Higgs, Brock, Buzzeo, Justin) , EQ, 49:39
6:5 MacQueen, Jamie, EQ, 58:57
6:6 Parlett, Blake (Richmond, Daniel) , EQ, 59:58
6:7 DuPont, Micki, PS, 65:00
Strafminuten:
Eisbären Berlin: 22 (6, 12, 4)
Moser Medical Graz 99ers: 6 (2, 4, 0)
Zuschauer: 2712