Eisbären International - Ein Reisebericht II
Da sind wir also wieder zurück in Berlin. Na ein Glück konnten wir ein wenig Sonnenschein mitbringen. Zwischenzeitlich hatten wir am Samstag und Sonntag ein richtig schlechtes Gewissen ob des bombastischen Wetters in Gap.
Eins ist dabei nicht nur wegen des Wetters sicher: ja, Zürich ist ne schöne Stadt, die Stimmung in Winterthur war brutal und das Spiel gut, die zwei Tage in Frankreich waren trotzdem viel schöner! Das fing, wie gesagt, beim durchgängig wolkenfreien blauen Himmel mit strahlenden Sonnenschein an (wenn es nicht dunkel gewesen wäre und man die Sonne nicht hätte sehen können, ach nee, Quatsch…!), ging über die faszinierenden Berge, die kleine schmucke Eishalle, die erstaunlich große und spannende Altstadt, bis hin zu gastfreundlichen Gapianern in Restaurants, aber vor allem vom Eishockeyclub. Ich glaube, der Großteil des großen Haufens an mitgereisten Berlinern stimmt dabei zu. Und das, obwohl das Spiel verloren ging, die Reise sehr weit war und manch einer sich wahlweise an Wolgast, Anklam oder Pasewalk erinnert fühlte. So schlimm war es dann aber ganz und gar nicht. Ja, die Hotels und dementsprechend auch die Zimmer waren etwas kleiner, aber man gab sich so viel Mühe, das machte es wieder wett. Einzig der Rummel war nun wirklich keine Attraktion. Zumindest für Erwachsene. Die Generation unter 18 hatte dort, direkt gegenüber dem Gapotel in dem das Team nächtigte natürlich doch ihren Spaß. Und das am Samstag sogar bis nach Mitternacht. Zu dieser Zeit waren alle anderen Lokalitäten im Prinzip schon geschlossen. Im Highlander Pub, war aber ziemlich lange was los, denn es lief Rugby. Dieser Pub hatte dafür am Sonntag schon recht früh geschlossen. In die Bresche sprang Le Pub auf einem der zahlreichen etwas größeren Plätze in der Altstadt von Gap. Diese Plätze wurden durchaus auch schon mal zum Open Air-Standard-Tanz genutzt.
Am Sonntag schauten wir uns mehrfach das große Petanque-Turnier (Boule) an und bewunderten Spieler und Technik. Nicht nur auf dem Turnierplatz direkt neben der Eishalle wurde gespielt, auch drum herum auf den Wegen und Rasenflächen. Und, es wurde auch nachts gespielt. Dann waren weniger Zuschauer da, aber immerhin gab’s Flutlicht.
Die Eishalle Alp’arena ist, wie gesagt, auch durchaus schmuck. 2012 komplett renoviert, hat sie zwar keine tollen Kabinen, ist aber sonst ganz zweckmäßig aufgebaut. Gap hat eine große Eishockeytradition, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht. Heutzutage haben sie Fans, die zwar kein großes Liedrepertoire zu bieten haben, aber sie kommen und gehen leidenschaftlich mit. Aber, gegen die Eisbären-Fans hatten sie keine Chance gestern…
Was aber durchaus beeindruckte war die Einlaufshow mit dem Adler. Zwar versuchte sich das mächtige Tier immer mal wieder loszureißen, eigentlich ließ er das Ganze jedoch recht langmütig über sich ergehen. Schön war auch, dass weit vor dem Warm-Up der Teams die lokalen Nachwuchs-Eiskunstläuferinnen die Wartezeit mit mehreren kurzweiligen Stücken verkürzten.
Fazit: So schön wie in Gap, kann es in der CHL-Saison wohl nicht mehr werden. Muss es ja auch gar nicht, wir wollen ja nur weiterkommen. Ihr solltet aber auf jeden Fall dieses kleine 40.000 Einwohner Örtchen bei der Urlaubsplanung, ob für den Winter oder den Sommer, berücksichtigen. Es lohnt sich bestimmt!