Eisbären unterliegen in Nürnberg
Die Eisbären Berlin mussten im ersten der beiden Wochenend-Auswärtsspielen eine Niederlage hinnehmen. Die Mannschaft von Stéphane Richer unterlag den Thomas Sabo Ice Tigers mit 4:6. Die Tore für die Berliner vor 6.549 Zuschauern machten Sean Backman (zwei Treffer), Frank Hördler und Vincent Hessler.
Im „Sechs-Punkte-Spiel“ bei den Thomas Sabo Ice Tigers erwischten die Gastgeber aus Franken den besseren Start. Chris Brown stürmte bereits nach vier Minuten alleine auf Kevin Poulin zu, setzte den Puck aber weit über das Gestänge. Kurz darauf klappte es dann allerdings für die Nürnberger. Chad Bassen brachte den Pass in einer Zwei-gegen-eins-Situation am Verteidiger vorbei vor das Tor. Dort stand Will Acton bereit und schoss für seine Mannschaft zum 1:0 ein (6.). Doch die Eisbären kämpften sich in Überzahl zurück und zogen nach gerade einmal 64 verstrichenen Sekunden nach. Niklas Treutle im Nürnberger Tor ließ den Schussversuch von Marcel Noebels nach vorne prallen und Sean Backman schlug eiskalt zu (7.). Die Ice Tigers bewiesen ebenfalls, dass sie im Powerplay treffen können und markierten in Person von Chris Brown die erneute Führung (14.).
Im Mittelabschnitt waren die Eisbären die überlegene Mannschaft, erspielten sich ein überaus deutliches Chancenplus (25-4 Schüsse) und belohnten sich schließlich auch dafür – und das ganze drei Mal. Zunächst sorgte Frank Hördler mit seinem Flachschuss von der blauen Linie für den erneuten Ausgleich (27.), dann legten Sean Backman und Vincent Hessler nach. Backman, der in den ersten beiden Dritteln glänzte, wurde stark von Marcel Noebels bedient, sodass er lediglich ins leere Tor einschieben musste (27.). Und der 20-jährige Hessler? Der krönte eine souverän ausgespielte, nahezu vier Minuten andauernde, Überzahlsituation mit seinem 2. DEL-Treffer und stellte auf 4:2 (36.).
Im Schlussdrittel kämpften sich die Ice Tigers nochmal zurück und drehten das Spiel dann. Zunächst verkürzte Shawn Lalonde auf ein Tor (43.), dann netzte Kapitän Patrick Reimer kurz nach Ablauf der Überzahl zum 4:4 ein (48.). Kurz nach dem Ausgleich kam es dann noch schlimmer: Nürnberg holte sich die Führung zurück. Der Querpass von Reimer auf Leo Pföderl erwischte den Schlittschuh von Micki DuPont, von wo der Puck unglücklich ins eigene Tor sprang (49.). In den verbleibenden zehn Minuten schafften es die Eisbären nicht, nochmal zurückzukommen, mussten 1:27 Minuten vor Schluss noch das Empty Net Goal von Patrick Reimer hinnehmen und sich somit den Ice Tigers mit 4:6 geschlagen geben.
Stimmen zum Spiel
Florian Busch auf Telekom Sport: „Die Strafzeiten waren es im Endeffekt. Wenn es schlecht läuft, dann läuft es schlecht und du kassierst die Tore in Unterzahl. Dagegen hilft einfach nur, dass wir einfach mal gewinnen. Wir spielen kein schlechtes Eishockey, wir werden besser.“
Stéphane Richer: "Wir haben gewusst, dass es ein Topspiel heute wird. Nürnberg hat zuletzt sehr gut gespielt. Sie sind fast komplett. Wir sind hierher ohne neun Stammspieler gekommen. Über 60 Minuten haben wir 5 gegen 5 ein gutes Spiel gespielt. Wir hatten viele Chancen im zweiten Drittel, mehr Tore zu schießen. Und dann war Nürnberg in Überzahl sehr gut, das hat für mich das Spiel entschieden. Sie haben zwei Tore geschossen und ein drittes als wir gerade komplett waren. Wir haben viel getan, 45 Mal aufs Tor geschossen, nur 24 oder 25 zugelassen, auswärts. Das ist eine Enttäuschung! Für uns war es jetzt die siebte Niederlage in Folge, aber wir werden uns nicht daran gewöhnen, Spiele zu verlieren. Wir werden alles tun, wieder zu gewinnen. Die Jungs haben heute viel investiert. Es ist schade, dass wir keine Punkte mitnehmen."