Eisbären-Update (20. November 2015)
Im großen Eisbären-Dschungel mag es manchmal schwierig sein, den Überblick zu behalten. Deshalb gibt’s jetzt immer am Wochenanfang das Eisbären-Update. So kann Euch (fast) keine relevante Neuigkeit zu Eurem Lieblings-Eishockeyteam entgehen.
Da hatte ich gedacht, die vergangene Woche wird ohne Dienstagsspiel eine entspannte, in der endlich mal ein paar Geschichten abgearbeitet werden können, aber weit gefehlt. Das Update kommt so spät wie nie. Das liegt vor allem auch daran, dass wir auf der Eisbären-Geschäftsstelle mindestens einen halben Tag in die veränderte Lage nach den terroristischen Taten in Paris und der daraus folgenden kurzfristigen Fußball-Länderspielabsage investieren mussten.
Einerseits haben wir immer wieder beraten, wie wir nun die nächsten Heimspiele angehen wollen. Schon am Dienstagmorgen war klar, dass wir die Einlasskontrollen verstärken müssen und auch sonst für ein besseres Sicherheitsgefühl bei den Fans sorgen müssen. Spätestens am Dienstagabend wurde diese Notwendigkeit nachdrücklich bestätigt. Und jetzt ist noch einmal Platz für Medienschelte: leider haben die Kolleginnen und Kollegen Journalisten zumindest in den ersten drei Tagen dieser Woche keine rühmliche Rolle in diesem Thema gespielt. Wie man so gedankenlos eine derartige Panikmache betreiben kann, ist mir echt schleierhaft. Bei einem Interview von einer Reporterin des rbb-Magazins zibb wurde ich tatsächlich drei Mal gefragt, ob wir denn 100prozentige Sicherheit garantieren können. Da ich schon vorher an ihre Besonnenheit appellierte, war ich hinterher umso geschockter. Eine letzte Bemerkung zu diesem Thema. Uns sollte möglichst schnell bewusst werden, dass wir eher früher als später zur Normalität zurückkehren müssen. Da geht es gar nicht darum, dass wir uns den Spaß nicht verderben lassen wollen. Es geht darum, dass an jedem Tag tausende Sportveranstaltungen in unserer Republik stattfinden und deshalb die Wahrscheinlichkeit eines terroristischen Aktes sehr gering bleibt. Ja, es gilt Safety first, aber ja, auch in Frankreich wird weiter Fußball gespielt, in England, in Spanien. Selbst in den USA besteigen Millionen von Menschen täglich Flugzeuge und auch in Israel fahren viele Menschen mit dem Bus. Ein wenig Gelassenheit schadet an dieser Stelle nicht und wir wollen doch eh jede Sekunde des Lebens genießen, oder?
Kommen wir zurück zu den etwas kleineren Themen. Am vergangenen Freitag gab es ein Experiment, das in meinen Augen nicht ganz so gut geklappt hat. Wir haben zum Heimspiel gegen die DEG auf die sogenannten Klatschpappen, Fanklatschen, Applausverstärker etc. verzichtet. Leider gelang es der Fankurve erst am Ende des Spiels, die ganze Arena etwas stimmungsvoller mitzunehmen. Die Argumente der Stimmungsmacher in der Kurve gegen die Klatschen waren immer das Ersticken des Gesangs der Kurve und die Laustärke, die mit den Händen noch zu toppen wäre. Beides konnten wir bei diesem ersten Versuch nicht feststellen. Wie seht Ihr Leserinnen und Leser denn dieses Thema? Habt Ihr eine Meinung dazu? Dann schreibt mir doch ne kurze E-Mail.
Zuletzt vor den Rubriken schnell noch ein Abstecher zum Sportlichen, das recht schnell zusammengefasst ist: während wir gegen Düsseldorf durchaus nur zwei Punkte verdient gehabt hätten, haben wir in Augsburg mindestens einen, den wir eigentlich verdammt sicher hatten, verloren. Das ist nicht nur schade, sondern auch ärgerlich, wie es Uwe Krupp auch gestern noch mal formuliert hat. Zum Glück aber können wir das schon ab heute wieder gerade rücken. Der letzte Eindruck ist ja immer, der wichtigste und ich muss sagen, mir hat unser Spiel in Augsburg gut gefallen. Von Minute 10 bis Minute 50 spielten die Jungs schnell und zielstrebig ohne die Defensive zu vernachlässigen. Ich freue mich deshalb auf heute Abend.
Das erste Saison-Heimspiel gegen Nürnberg ging nach anfänglicher Unsicherheit auf beiden Seiten klar an uns. Nun also kommen die Eistiger wieder und bringen Dany Heatley mit. Da hört man ja so manche spannende Geschichte. Der Tagesspiegel hatte gestern ein interessantes Interview auf seiner Seite. Mal schauen, wie der DEL-Superstar heute auf sich aufmerksam macht.
Verletzten-Update: Frank Hördler war die letzten drei Tage schon wieder auf dem Eis und macht Fortschritte. Mark Bell hingegen wird sich in den kommenden zwei Wochen einer Intensivtherapie im Unfallkrankenhaus Berlin unterziehen. Vielleicht kann diese Therapie ihm helfen, wieder zurückzufinden aufs Eis. Der Captain befindet sich derzeit, ihr habt es eventuell im Interview gelesen, zur Reha in Donaustauf. Er ist bereits wieder auf dem Eis und es gibt eine klitzekleine Chance, da lehne ich mich jetzt weit aus dem Fenster, dass er bereits nächste Woche wieder ins Teamtraining einsteigt.
Kader: Mehrere DNL bzw. FASS-Jungs haben die Woche über mittrainiert. Sie sind zwar noch weit weg von einem Einsatz im DEL-Team, aber Uwe Krupp trainiert gerne mit voller Kapelle und für die Ole Olleffs und Mark Ledlins ist es eine gute Erfahrung. Ansonsten gibt es an dieser Stelle wenig zu berichten heute. Deshalb kurz nach Dresden geschaut. Punktetechnisch stehen dort Jonas Schlenker mit 12 Scorerpunkten in 17 Spielen und Vladi Filin mit 10 Punkten aus 14 Partien gar nicht so schlecht da. Mal schauen, ob sie das bei ihren nächsten Einsätzen in Berlin auch zeigen können.
Ausblick: Vergesst nicht das Heimspiel am Sonntag. Ja, da empfangen wir die Hamburg Freezers. Die haben sich sogar mit 4-500 Fans angesagt, könnte also stimmungsvoll werden. Ihr könnt Euch ja alle dann am kommenden Wochenende ausruhen. Also an diesem ordentlich ranklotzen.
Am kommenden Mittwoch gibt’s die traditionelle Eisbahneröffnung mit einer Autogrammstunde des gesamten Teams. Ab 17:30 Uhr ist die Eisbären-Mannschaft vor dem GALERIA Kaufhof Berlin Alexanderplatz zu finden. Das ist eigentlich immer ein schöner Auftakt in die Adventszeit. Einen Tag vorher wird ein Teil des Eisbären-Teams eine schlagkräftige Bowlingtruppe formen und beim Fan-Bowling-Cup eine starke Runde hinlegen, davon bin ich überzeugt.
Letzter Hinweis: das Spiel gegen Mannheim am 4. Dezember ist schon nahezu ausverkauft. Wer unbedingt bei dieser Partie dabei sein möchte, sollte sich, was den Kartenkauf angeht, ranhalten.
Notiert von Daniel Goldstein. Alle Nachfragen, egal wie erbarmungslos, bitte an d.goldstein@eisbaeren.de!