Endlich! 3:2 Verlängerungssieg gegen Mannheim
Die Eisbären Berlin gewinnen ihr Heimspiel vor 12.207 Zuschauern gegen die Adler Mannheim mit 3:2 in der Verlängerung.
Im Mannschaftssport, vor allem im Leistungs- bzw. Profimannschaftssport, gibt es manchmal positive wie auch negative Phasen. Wenn dabei mehrere Spiele hintereinander gewonnen bzw. verloren werden, dann nennt man solch eine Phase eine „Serie“. Die Eisbären Berlin befinden sich in genau solch einer Situation. Das letzte Spiel welches die Hauptstädter mit 2:1 gewonnen haben, war am 23.12.16 gegen die Grizzlys Wolfsburg. Dieser Sieg ist nun mittlerweile sieben Spiele her. Die Lage der Berliner schaut aber leider noch etwas düsterer aus. Gerade mal zwei Spiele der letzten zwölf konnten die Hauptstädter für sich behaupten. Eine solche negativ Serie macht die Spieler des DEL-Rekordmeisters nur etwas menschlicher. Dazu kommt, dass im Sport das Ruder jederzeit zurecht gerückt werden und jede Serie, sei sie auch noch so tragisch, wieder reißen kann. Es schien zu Beginn dieses „back-to-back“ Wochenendes gegen die Adler Mannheim (Hin- und Rückspiele gegen ein und den Selben Gegner) vielleicht etwas zuviel gewollt, aber das Heimspiel am Freitag Abend sollte doch endlich Bitte die Wendung bringen.
Zu Beginn des Duells begrüßten die Eisbären Berlin einen ganz wichtigen Spieler auf der Bank zurück. Nach über zwei Monaten Abstinenz (seit dem 28.10.16) kehrte der Verteidiger Frank Hördler auf das Eis zurück. Der Bad Muskauer war es auch der die Verantwortung übernahm und 57 Sekunden vor Schluss des zweiten Drittels die Scheibe ins Tor schlenzte. Die Spieloffiziellen hatten Carlo Colaiacovo auf Grund eines Bandenchecks auf die Strafbank geschickt (38:22). André Rankel und Florian Busch machten das Spiel schnell. Die Scheibe kam zum Genesenen Verteidiger an die blaue Linie und der pfefferte sie per Bogenlampe ins Netz (39:03). Mit einer 1:0 Führung ging es in die verdiente Drittelpause.
Die Heimmannschaft probierte das Ergebnis etwas zu halten und die Gegner aus Mannheim vom Tor fernzuhalten. Doch es kam wie es kommen musste. Luke Adam fing einen Aufbaupass in der neutralen Zone ab, huschte sofort in die Berliner Zone und sah Mirko Höfflin auf der linken Seite. Der Freiburger legte sie zurück zu Carlo Colaiacovo. Der Verteidiger hatte viel Zeit, Platz und Raum und hämmerte das Spielgerät ins linke Eck (43:10). Paar Minuten später betratt der Berliner Alex Roach wegen einer Unachtsamkeit auf dem Eis die Kühlbox (46:43). Kurz darauf lag die Scheibe erneut im Eisbären Tor. Die Spieloffiziellen konnten den Treffer der Mannheimer aber nicht anerkennen, da es wohl ein Schlittschuhtor war (50:12). Die Eisbären schienen davon so begeistert zu sein, dass sie glücklicherweise doch nicht zurücklagen, dass die Verteidigungsarbeit komplett vergessen wurde. Nur 18 Später lag das Spielgerät nämlich wieder im Gehäuse der Eisbären und diesmal zählte das Tor. Chad Kolarik hatte den Puck im Slot gekonnt abgefälscht (50:28). Die Heimmannschaft wollte sich aber nicht geschlagen geben. Heute nicht! Nicht gegen Mannheim! Jamie MacQueen fuhr hinters Tor und schob den Puck in den Slot. Goldrichtig stand da Spencer Machacek und der lupfte das Ding, zur Freude der 12.207 Zuschauer, ins gegnerische Tor (54:50). Die Halle war aus dem Häuschen. Was war hier heute möglich? Mit einem 2:2 Spielstand ging es in die Verlängerung.
Die Extraspielzeit war genau so umkämpft wie die ganzen 60 Minuten zuvor. Das ganze Spiel hatte, vielleicht auch deshalb, dass am Sonntag in Mannheim gleich das Rückspiel stattfindet, Play-Off Charakter. Es war hart umkämpft bis zum allerletzten Moment. Dieser gehörte ganz alleine dem Kapitän der Eisbären Berlin. André Rankel schnappte sich das Spielgerät in der eigene Zone und spurtete nach vorne. Kein Verteidiger bedrängte ihn ernsthaft. Der Berliner erkannte seine Chance und schoss den Puck Mannheims Schlussmann Drew Macintyre durch die Schoner (64:06). Die Halle bebbte. Ihre geliebten Eisbären Berlin hatten grade zum ersten Mal im Jahr 2017 ein Spiel gewonnen. Vielleicht, der Anfang einer neuen Serie? Denn, im professionellen Mannschaftssport kann man bekanntlicherweiße nie ganz genau wissen, wie sich die Dinge so entwickeln ;)
Am Sonntag, dem 22.01.17, geht es mit dem Rückspiel in Mannheim weiter. Ab 16:30 Uhr werden sich die Eisbären Berlin in der SAP-Arena behaupten müssen. Die nächsten Heimspiele finden am Dienstag, dem 24.01.17 ab 19:30 Uhr, gegen die Düsseldorfer EG statt. Am Freitag, dem 27.01.17, folgt gleich das nächste Heimspiel. Ab 19:30 Uhr gastiert der EHC Red Bull München in der Hauptstadt.
Stimmen zum Spiel
Uwe Krupp: "Wir haben gut begonnen, sind gut aus der Kabine gekommen, waren konzentriert. Wir wussten, dass mit Mannheim eine Mannschaft kommt, die uns im letzten Spiel dominiert hat, auch wenn das Ergebnis am Ende für uns ausgegangen ist. Von daher wussten wir, dass wir viel Arbeit vor uns haben und die ersten 20 Minuten waren gut. Im 2. Drittel empfand ich das, ohne dass wir das Spiel schon komplett analysiert haben, Mannheim etwas besser war als davor. Sie sind besser ins Spiel gekommen. Wir hatten Probleme mit den langen Wechseln und waren nicht ganz so frech wie Mannheim. Im letzten Drittel war es eine ziemlich ausgeglichene Partie, mit Strafzeiten auf beiden Seiten. Die ganze Sache ist dann ein ziemlich spannendes Eishockeyspiel geworden, in dem wir uns nach dem 2:1 zurück ins Spiel gekämpft haben. Ich freue mich für die Jungs. Die arbeiten jetzt hart seit einigen Wochen. Auch wenn die Ergebnisse nicht so sind, wie wir uns das wünschen, spielen wir zum Teil auch gutes Eishockey, aber wir belohnen uns nicht und heute haben wir zumindest mit den 2 Punken einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und haben was, wo wir drauf aufbauen können."
André Rankel: "Das war ein sehr gutes Spiel von uns heute, wir haben nie aufgegeben und sind nach dem bitteren 1:2 wieder zurückgekommen. Wir wollten heute unbedingt die Serie beenden!"
Frank Hördler: "Das war heute eine super Mannschaftsleistung. Wir haben bis zum Ende gekämpft und es war eine starke Mannheimer Mannschaft, die uns keinen Zentimeter geschenkt hat. Wir haben bis zum Ende durchgezogen und hart gekämpft und dann auch verdient gewonnen."
Tore
1:0 Hördler, Frank (Busch, Florian, Rankel, André) , PP1, 39:03
1:1 Colaiacovo, Carlo (undefined, Höfflin, Mirko) , EQ, 43:10
1:2 Kolarik, Chad (undefined) , PP1, 50:28
2:2 Machacek, Spencer (DuPont, Micki, MacQueen, Jamie) , EQ, 54:50
3:2 Rankel, André (Baxmann, Jens) , EQ, 64:06
Strafminuten
Eisbären Berlin: 6 (0, 2, 4)
Adler Mannheim: 10 (2, 2, 4, 2)
Zuschauer: 12207