„Es war schön, das Eisbären-Trikot zum ersten Mal im Spiel zu tragen“
Liam Kirk ist einer von fünf Neuzugängen bei den Eisbären Berlin. Der Angreifer konnte am Sonntag im ersten Testspiel in Weißwasser direkt mit zwei Toren und zwei Assists auf sich aufmerksam machen. Die beiden kommenden Vorbereitungspartien in Budweis/Tschechien wird der Stürmer nicht für die Eisbären absolvieren können. Kirk tritt mit der britischen Nationalmannschaft bei der Olympia-Qualifikation an. Wir haben uns kurz vor seiner Abreise noch mit ihm getroffen und über seine ersten Wochen in Berlin unterhalten.
- Hallo Liam, noch einmal herzlich willkommen in Berlin. Wie gefällt es dir bisher?
Mir gefällt es sehr gut. Berlin ist eine schöne Stadt und wir sind eine super Truppe. Wir haben großartige Möglichkeiten und einen sehr starken Trainerstab. Ich bin sehr glücklich, mir gefällt es sehr.
- Warum hattest du dich für die Eisbären entschieden?
Dafür gibt es viele Gründe. Die Eisbären gehören meiner Meinung nach zu den Top-Clubs Europas. Ich habe natürlich auch mit Danny (Anm. d. Red.: Fitness Coach Daniel Mawer) gesprochen. Er ist schon einige Jahre in Berlin und hat nur Gutes berichtet. Ich kenne auch seine Arbeit als Fitnesstrainer. Er hat einen großen Teil zu meiner Entwicklung beigetragen. Die Eisbären sind bekannt dafür, ein Meisterteam zu sein. Sie spielen Hockey, um zu gewinnen. Mir war es wichtig, zu einem Club zu wechseln, der jedes Jahr um Trophäen spielt. Das Coaching war für mich auch wichtig. Ich habe im Vorfeld mit Serge gesprochen. Er hat mir erklärt, wie er mich weiterbringen möchte und wie ich ins Team passe. Es waren in Summe viele positive Dinge, die mich zu dieser Entscheidung gebracht haben.
- Glaubst du, Danny Mawer hat versucht dich zu beeinflussen? Ihr kommt ja beide aus Sheffield und kennt euch bereits seit vielen Jahren.
Ich bin mir sicher, dass er das versucht hat. (lacht) Für ihn ist es natürlich schön, ein bekanntes Gesicht in Berlin zu haben. Ich kenne Danny seit ich zwölf Jahre alt bin. Ich habe mit ihm immer in Sommer trainiert. Danny möchte nur das Beste für mich und meine Karriere. Er hat einen großen Anteil daran, dass ich gedraftet wurde. Er wäre auch so ehrlich gewesen und hätte mir gesagt, wenn ich nicht zu den Eisbären passen würde. Er kennt mich aber gut und weiß, was mir wichtig ist. Er weiß, dass Berlin ein Ort ist, an dem ich mein Spiel verbessern kann. Eishockey ist nicht die Sportart Nummer 1 in Großbritannien.
- Wie bist du zum Eishockey gekommen?
Meine Eltern sind große Fans der Sheffield Steelers. Mein großer Bruder ist fünf Jahre älter als ich. Als ich geboren wurde, hat er begonnen Eishockey zu spielen. So wurde ich quasi in eine Hockey-Familie hineingeboren. Auch wenn meine Eltern mir die Wahl überlassen haben, habe ich mich für Hockey entschieden. Das war offensichtlich die richtige Entscheidung.
- Wie schaut dein Alltag gerade aus? Kannst du neben den Trainings noch etwas anderes machen?
Ich bin ein paar Tage vor dem Trainingsstart angereist. Da konnte ich mich schon ein wenig in der Stadt umschauen. Ich war auch schon einige Male in Berlin. Erstmals mit einem Schulausflug. Im letzten November habe ich Danny auch einmal besucht, nachdem wir uns einige Jahre nicht gesehen hatten. Die letzten Wochen waren dann aber sehr ausgelastet. Wir haben zweimal täglich trainiert und uns auf die Saison vorbereitet. Wenn wir aber mal etwas Zeit hatten, habe ich mich in der Stadt umgeschaut. Berlin ist herausragend, ich habe sehr viel Spaß dabei. Ich freue mich sehr, hier zu sein.
- Mit wem verbringst du aktuell am meisten Zeit?
Ich verbringe die Zeit mit mehreren Jungs. Zum Beispiel mit Ty Ronning, Manuel Wiederer, Gabriel Fontaine, Kai Wissmann oder Lean Bergmann. Alle im Team sind supernett. Alle Importspieler wurden herzlich aufgenommen. Uns wurden die Stadt und die Sehenswürdigkeiten gezeigt und jegliche Hilfe angeboten. Es ist großartig mit ihnen.
- Wie waren die letzten zwei Wochen? Ihr hattet mit zwei täglichen Trainings ein straffes Programm.
Ja, es war hektisch. Diese Zeit ist aber unheimlich wichtig. Wir wollen die Taktik und unser System verinnerlichen. Die Champions Hockey League startet schon bald. Es macht aber auch Spaß. Ich genieße die Zeit, auch wenn es natürlich sehr anstrengend ist. Das gehört aber dazu.
- Wir haben gestern das erste Testspiel gespielt. Wie war es für dich? Du hast immerhin direkt zwei Tore erzielt.
Es war das erste Spiel der Vorbereitung. Da ist man immer noch ein wenig eingerostet. Die Leistung war im Großen und Ganzen in Ordnung und wir haben kein Gegentor bekommen. Unsere Reihe mit Ty und Blaine hat bereits gut harmoniert. Wir haben schon in den Trainings gut zusammengespielt. Es ist schön, dass das dann auch im Spiel funktionierte. Es ist noch früh, aber wir können viele positive Dinge mit aus dem Spiel nehmen. Aus einigen Dingen können wir aber auch noch lernen. Es war schön, das Eisbären-Trikot zum ersten Mal im Spiel zu tragen und auch gewonnen zu haben.
- Wie beschreibst du dich als Spieler?
Ich bin Offensivspieler, dort habe ich auch am meisten Auswirkung aufs Spiel. Ich bin mehr Torjäger als Spielmacher. Meine Mentalität ist es, direkt zu schießen. Ich denke, so kann ich meiner Mannschaft am besten helfen.
- Du wirst bei den nächsten beiden Vorbereitungsspielen nicht dabei sein. Du spielst mit der britischen Nationalmannschaft in der Olympia-Quali. Ihr spielt gegen Gastgeber Dänemark, Japan und Norwegen. Ihr habt logischerweise nur ein Ziel. Nämlich die erfolgreiche Quali, richtig?
Ja, natürlich. Wir wissen, dass es schwer wird. Unsere Gegner stehen über uns, vor allem Dänemark und Norwegen. Wir glauben aber an uns. Wir müssen uns an unseren Plan halten. Wir haben die große Chance, uns für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Ich glaube daran, dass wir es schaffen können.
- Dabei wünschen wir dir viel Erfolg. Vielen Dank für deine Zeit, Liam.