Hochkarätiges Eishockey gegen Mannheim - 4:3 Heimsieg
Die Eisbären Berlin gewannen ihr Heimspiel gegen die Adler Mannheim vor 11.529 Zuschauern mit 4:3.
Am Anfang des Freitagabend-Heimspiels machten die Eisbären Berlin das Spiel ganz schnell. Sie führten frühzeitig – nach nur 19 Sekunden – mit 1:0. Am Ende hieß das Spielergebnis 6:4 gegen die Augsburger Panther.
Zu Beginn des heutigen Sonntagmittag-Heimspiels mussten die Hauptstädter dagegen einem frühem 1-Tore-Rückstand hinterher laufen. Der Mannheimer Marcel Goc erkämpfte sich den Puck und schlenzte von der blauen Linie. Teamkollege Jamie Tardiff stand im Slot und fälschte den Schuss gekonnt ab (00:49). Die Hauptstädter schienen nicht weiter beeindruckt zu sein. Anscheinend hatten sie mit einem druckvollen Beginn der Mannheimer Adler gerechnet. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase um die Beine auf Betriebstemperatur zu bringen, schnappte sich der Verteidiger Jens Baxmann, in seinem 691. Spiel, das Spielgerät in der eigenen Zone und spurtete auf dem linken Flügel das Feld hinunter. Gäste Schlussmann Youri Ziffzer hatte anscheinend nicht mit dem Torschuss des 31-Jährigen gerechnet und musste den Ausgleichstreffer zum 1:1 hinnehmen (09:35)
Beide Mannschaften spielten ein hochkarätiges Eishockey. Es hagelte Chancen hüben wie drüben. Die Adler stellten ihre 1-Tore-Führung in einer Phase wieder her, in der Berlin sich kurzzeitig nicht auf die Defensivarbeit konzentriert hatte. Dieser Fehler wurde sofort bestraft. Markus Kink tänzelte durch die Reihen und fand Chad Kolarik freistehend im Slot. Eisbär Torhüter Petri Vehanen war machtlos gegen seine Direktabnahme (30:51). Doch, wieder einmal, ließen sich die Hauptstädter nicht beirren und spielten ihr System weiter. Der junge Verteidiger Kai Wissmann behauptete die Hartgummischeibe in der eigenen Zone und spielte einen schönen langen Aufbaupass. Darin Olver übernahm an der gegenerischen blauen Linie dankend die Scheibe und ließ sich nicht lange bitten. Per „Laserstrich“ beförderte der Nordamerikaner die Scheibe ins lange Eck (34:26). Schon stand es 2:2. Kurz darauf, das Spiel war schon etwas ruppiger und handgreiflicher geworden, betraten Eisbär André Rankel und Adler Daniel Richmond ihre jeweiligen Strafbänke. Bei 4-gegen-4 lief der Puck noch schneller. Die Heimmannschaft rannte an. Kyle Wilson war der Nutznießer und nutzte seine plötzliche Chance zur 3:2 Führung (37:35). Die Eisbären hatten das Spiel gedreht – aber gewonnen war es noch lange nicht.
Denn die Adler Mannheim hatten während der zweiten Pause wieder Luft holen können. Nach 119 gespielten Sekunden im Abschlussabschnitt gingen die Spieloffiziellen zum Videobeweis. Christoph Ullmann hatte aus sehr kurzer Distanz die Scheibe direkt an die Latte geknallt, von da sprang sie punktgenau auf die Torlinie – wo sie dann auch liegen blieb. Weitere 64 Sekunden später verhalfen die Schiedsrichter den Gästen zu einer erneuten Chance. Julian Talbot wurde wegen Spielverzögerung in die Kühlbox gebeten. Mannheim nahm das Geschenk dankend an und machte während der Überzahlsituation mächtigen Druck. Tik-Tak und das Spielgerät landete beim Verteidiger Aaron Johnson. Aufgrund der „Menschenansammlung“ im Slot war der Schlenzer von der blauen Linie für Torhüter Petri Vehanen fast unmöglich zu erkennen (44:14). 3:3 der Spielstand und die Uhr tickte unaufhörlich weiter. Wem würde das nächste Tor gelingen? Die Eisbären atmeten durch und ließen die Mercedes-Benz-Arena erneut jubbeln. Bruno Gervais lenkte Julian Talbots Rückhandschlenzer vorbei an Adler Schlussmann Ziffzer ins Netz (50:05). Nach dem Spielverlauf zu urteilen, wäre ein erneuter Ausgleichstreffer durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Aber, die Berliner verteidigten ihr Gehäuse mit allen Mitteln und behielten die drei Punkte in Berlin.
Für den weiteren Tagesablauf steht Ausruhen auf dem Programm, denn viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Eisbären Berlin nicht. Bevor es am 01. November gegen die schwedische Spitzenmannschaft Frölunda Indians in der CHL weitergeht, stehen noch drei schwere – aber mögliche Aufgaben auf dem Spielplan. Ab Mittwoch befinden sich die Haupstädter auf Betriebsreise in Bayern (26. 10. in München; 28. 10 in Straubing), bevor sie am Sonntag, dem 28.10. ab 14 Uhr sich beim „Pink in the Rink“-Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings zu Hause behaupten müssen. Kommt doch vorbei und genießt die Show!
Jens Baxmann nach dem Spiel: "Der Sieg war sehr schwer. Mannheim ist natürlich eine sehr gute Mannschaft. Speziell im zweiten Drittel haben sie uns unter Druck gesetzt, da haben wir ganz schön geschwommen. Wir haben uns als Mannschaft im dritten Drittel nochmal zusammengerissen und die drei Punkte geholt. Wir sind zufrieden, dass wir nach der Negativserie vor dem Wochenende sechs Punkte holen konnten."
Kyle Wilson nach dem Spiel: "Es war sehr hart heute auf dem Eis. Es gab ein Hin und Her, aber wir haben zu den richtigen Zeitpunkten wichtige Tore geschossen. Wir hatten schon einige Spiele, in denen uns der Sieg abhanden gekommen ist. Schön zu sehen, dass es jetzt geklappt hat und vor allem gegen eine starke Mannschaft wie Mannheim."
Tore
0:1 Tardif, Jamie (Goc, Marcel) , EQ, 00:49
1:1 Baxmann, Jens (Adam, Maximilian) , EQ, 09:35
1:2 Kolarik, Chad (Akdag, Sinan, Carle, Mathieu) , EQ, 30:51
2:2 Olver, Darin (Wissmann, Kai, Fischbuch, Daniel) , EQ, 34:26
3:2 Wilson, Kyle (Petersen, Nick, Gervais, Bruno) , 4-4, 37:35
3:3 Johnson, Aaron (Carle, Mathieu, Kolarik, Chad) , PP1, 44:14
4:3 Gervais, Bruno (Talbot, Julian, Braun, Constantin) , EQ, 50:05
Strafminuten
Eisbären Berlin: 6 (0, 2, 4)
Adler Mannheim: 2 (0, 2, 0)
Schiedsrichter:
Rohatsch, Schimm
Linienrichter:
Cepik, Ponomarjow
Zuschauer:
11529