In Gedenken an Tobi Eder
Diese Zeilen zu schreiben ist unfassbar schwer. Es fühlt sich falsch an und einfach unfair. Tobi wurde nur 26 Jahre alt, hatte noch so viel vor. Die Nachricht über seinen Tod hat uns als Eisbären Berlin tief getroffen. Nach wie vor sind wir alle in Schockstarre, wohlwissend, dass wir weitermachen müssen. Es ist so unfair und schlichtweg traurig. Tobi wird eine Lücke hinterlassen, als Sportler, aber vor allem als Mensch.
Tobi war ein Mensch, der uns allen am Herzen lag. Immer zu allem bereit und für jeden Blödsinn zu haben. In der Mannschaft stieg der Bayer schnell zu einer wichtigen Orientierungsperson sowohl auf als auch neben dem Eis auf. In der Geschäftsstelle war er immer herzlich willkommen und das nicht nur, wenn er frische Zimtschnecken für alle dabeihatte. Tobi gehörte zu den Personen, die einem klar ihre Meinung mitteilen. Von konstruktiver Kritik, über sarkastische Seitenhiebe bis zu wahrer Begeisterung, war alles dabei. Und wenn der Ton dann doch mal zu scharf wurde, war er sich für eine ernstgemeinte Entschuldigung nicht zu fein. Er hat die Dinge nicht einfach nur hingenommen, sondern hinterfragt und eigene Ideen eingebracht.
Er war ein absoluter Kämpfer. Als er im Sommer die niederschmetternde Diagnose bekam, wurde die anfängliche Schockstarre weggewischt. Seine positive Art und Lebenseinstellung hatte er sich nicht nehmen lassen. Voller Optimismus und Tatendrang ging er die Therapie direkt an. Man konnte von dieser Einstellung nur angesteckt werden. Tobi kämpfte nicht nur für sich. Er setzte sich auch für andere ein. Zum Beispiel war er einer der ersten, die die Spendenkampagne für seinen ehemaligen Mitspieler und Freund Anian Geratsdorfer unterstützten.
Seine Leidenschaft zum Eishockeysport war riesig. Mit ihm ein Eishockeyspiel anzuschauen, war ein Erlebnis für sich. Von Fluchen bis zum frenetischen Jubel, waren es oft nur Bruchteile von Sekunden. Als gebürtiger Miesbacher waren die Eisbären Berlin ihm früh ein Begriff. Ex-Eisbär Florian Busch jobbte sogar als Jugendlicher in der Bäckerei von Tobis Onkel. Als er dann selbst für die Berliner aufs Eis ging, sah man ihn unten in den Katakomben der Arena wie er extra früher aus der Kabine kam, um etwas von der Einlaufshow mitzubekommen. Auch die Eisbären-Hymne sang er mit. Er wurde nicht nur zum Leistungsträger, sondern entwickelte sich auch zum Publikumsliebling. Hatte immer ein offenes Ohr für die Fans und erfüllte jeden Foto- und/oder Autogrammwunsch mit einem Lächeln auf den Lippen.
Auch wenn in dieser Zeit, der Sport in den Hintergrund rückt, wollen wir nicht unerwähnt lassen, was für ein talentierter Eishockeyspieler Tobi war. Im letzten Jahr nahm er für die Deutsche Nationalmannschaft an seiner ersten Weltmeisterschaft teil und schoss direkt im ersten Spiel auch das erste Tor. Doch bis dahin durchlief er einige Stationen. Seine Eishockeykarriere begann der gebürtige Miesbacher beim EC Bad Tölz. Über die Red Bull Eishockeyakademie ging es zu Red Bull München, für die er am 28. Februar 2018 gegen die Eisbären Berlin in der DEL debütierte. 2019 wechselte er ligaintern zur Düsseldorfer EG. Zur Saison 2023/24 schloss sich Tobi den Eisbären Berlin an. Mit 25 Treffern und 12 Vorlagen war dies seine erfolgreichste Saison, die er mit dem Deutschen Meistertitel krönte.
Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei Tobis Familie, seiner Verlobten, seinen Freund*innen und Kolleg*innen.
Niemand sollte mit seiner Trauer alleingelassen werden. Da Tobi nicht nur in Berlin viele Menschen hat, die ihm nahstanden, sondern überall auf der Welt verteilt, möchten wir mit einer Online-Gedenkseite die Möglichkeit geben, Erinnerungen an Tobi miteinander zu teilen und sich in das Kondolenzbuch einzutragen. Zudem gibt es einen Ort des Gedenkens an der Tür 9 neben dem Premiumeingang der Uber Arena.
Tobi, wir werden dich vermissen und nie vergessen. Du wirst in unseren Herzen weiterleben!
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