Interview Fontaine

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08.06.2024

„Ich will helfen, Partien zu gewinnen“

Die Eisbären haben mit Gabriel Fontaine einen neuen Stürmer verpflichtet, der zuletzt in Finnland aufs Eis ging. Der Kanadier spricht im Interview unter anderem über seine Erwartungen an die neue Saison, die Champions Hockey League und seine Anfänge als Hockeyspieler.

  • Hallo Gabriel, wo erreichen wir dich gerade?

Ich bin in Montréal. An der südlichen Küste, außerhalb der Insel.

  • Wie kam dein Wechsel zustande? Wann hattest du vom Berliner Interesse gehört und warum hast du dich für die Eisbären entschieden?

Während wir mit Lukko Rauma in der CHL im Halbfinale gegen Genf spielten, erzählte mir mein Agent, dass die Eisbären an mir interessiert seien. Stéphane Richer war auch bei diesen Spielen und hat mich beobachtet. So haben die Gespräche begonnen. Stéphane hat mir viel über die Eisbären-Organisation und die PENNY DEL erzählt. Ich habe auch von ehemaligen Mitspielern, die nach Deutschland gegangen sind, nur außerordentlich Positives gehört. Ich hatte zudem Kontakt mit Ty Ronning und Manuel Wiederer, mit denen ich früher zusammengespielt habe. Beide sagten mir, dass Berlin eine großartige Stadt und ein toller Ort sei. Ich habe in der Juniorenzeit auch mit Olivier Galipeau zusammengespielt. Es ist lustig, wie oft sich die Wege der Spieler immer wieder kreuzen. Ich freue mich daher sehr auf die kommende Zeit.

  • Warst du schon einmal in Berlin, oder Deutschland?

In Berlin war ich noch nie. Ich habe aber letzte Saison mit Lukko in der CHL in München gespielt. Dort haben wir aber hauptsächlich nur das Hotel und die Eishalle gesehen. Wir sind am Vorabend angereist und waren noch in der Nähe des Hotels etwas essen. Von der Stadt konnten wir uns nichts anschauen.

  • Wie würdest du dich als Spielertyp beschreiben? Worauf dürfen sich die Eisbären-Fans freuen?

Es ist schwer, über sich selbst sprechen. Aber ich würde mich als Zwei-Wege-Stürmer beschreiben, der als Center und auf dem Flügel spielen kann. Ich denke, ich bin ein intelligenter Spieler mit einem guten Hockey-IQ. Ich bin ein guter Skater mit einem ziemlich guten Schuss.

  • Welche Erwartungen hast du an die Saison?

Die Eisbären sind eine sehr gute Organisation mit einer Gewinner-Mentalität. Davon möchte ich gerne ein Teil sein. Mein Ziel ist es, dass wir an die Erfolge in der jüngsten Vergangenheit anknüpfen. Persönlich setze ich mir keine Ziele. Ich möchte meiner Mannschaft lediglich helfen, Partien zu gewinnen. Darauf fokussiere ich mich.

  • Du hast ja schon erwähnt, dass du es im letzten Jahr mit Lukko bis ins Halbfinale geschafft hast. Dort seid ihr knapp am späteren Champion Genf gescheitert. Wir starten nächste Saison auch in der CHL. Wie findest du diesen Wettbewerb?

Ja, wir haben mit Lukko leider im Halbfinale knapp gegen Genf verloren. Die CHL ist eine Herausforderung. Man spielt mehr Partien als die anderen Mannschaften der eigenen Liga und hat zusätzliche Reisestrapazen. Aber es macht Spaß. Als nordamerikanischer Spieler hörst du in Europa sehr viel über die verschiedenen Ligen. Daher ist es toll, gegen Teams aus anderen Ländern anzutreten, die in ihrer eigenen Liga erfolgreich waren. Es ist sehr gut, sich mit diesen Clubs zu messen und zu schauen, wo man steht. Man tritt gegen die Besten der Besten an.

  • Wie kamst du zum Eishockey? In Kanada sollen ja angeblich fast alle Kinder mit Schlittschuhen an den Füßen auf die Welt kommen. Stimmt das?

Ja, Eishockey steckt in unserer Kultur. Ich habe einen älteren Bruder, der Hockey gespielt hat. So kam es fast automatisch, dass ich mit drei Jahren auch anfing. Mein Vater hat in unserem Garten hinter dem Haus eine Eisfläche gebaut. So kam ich zum Hockey. Ich habe es von Beginn an geliebt und mache es immer noch.

  • Jeder hat ein Vorbild. Wer war es bei dir?

In erster Linie ist es meine Familie. Meine Eltern haben meinen Geschwistern und mir viel Gutes beigebracht und gute Werte vermittelt. Beispielweise Disziplin und dass man hart dafür arbeiten muss, wenn man etwas erreichen möchte. Man bekommt im Leben nichts geschenkt. Natürlich habe ich auch zu meinem großen Bruder aufgeschaut, er hat mich positiv beeinflusst. Meine Schwester genauso. Als ich noch sehr jung war, hat mir sportlich vor allem Pavel Datsyuk gefallen. Er hat unglaubliche Dinge auf dem Eis gemacht. Sein Hockey-IQ, wie er den Puck verteidigt oder das Spiel verstanden hat. Das war unglaublich zu beobachten. Als ich dann älter wurde, war es Patrice Bergeron. Er war so standhaft und effizient auf dem Eis. Er hat als Franko-Kanadier eine großartige NHL-Karriere hingelegt.

  • Vollende bitte den Satz: „Ein Leben ohne Eishockey ist …

…deutlich anders als mein jetziges Leben. (lacht)

  • Wenn du kein Eishockeyspieler geworden wärest, was wärst du dann geworden?

Das ist eine gute Frage, die mir meine Eltern auch schon mehrfach gestellt haben. Ich wurde von ihnen öfters nach meinem Plan B gefragt. Oder was ich nach meiner Laufbahn machen werde. Ich bin ehrlich gesagt nicht ganz sicher. Ich spiele im Sommer sehr gerne Golf und habe auf Netflix auch die komplette „Full Swing“-Staffel geschaut. Vielleicht hätte ich es als Profi-Golfer versucht. Ich bin mir aber nicht sicher… (lacht)

  • Wie verbringst du den Sommer?

Wie schon erwähnt, spiele ich viel Golf. Ich nutze die Zeit im Sommer aber vor allem, um mit meiner Familie zusammen zu sein. Da ich ja inzwischen in Europa spiele, sehe ich sie nicht mehr so häufig. Für sie ist es auch relativ kompliziert, mich zu besuchen. Daher verbringe ich jetzt viel Zeit mit ihnen. Und natürlich bin ich schon im Sommertraining und bereite mich auf die neue Saison vor. Man kann es auf Familienzeit, Training, etwas Golf und Freunde treffen herunterbrechen.

  • Wann wirst du nach Berlin kommen?

Ich habe mein Flugticket noch nicht. Aber wir sollen bis zum 4. August anreisen. Ich werde aber schon etwas früher anreisen. Das genaue Datum habe ich aber noch nicht.

  • Vielen Dank für deine Zeit, Gabriel. Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg bei den Eisbären.
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