Jens Baxmann muss seine Karriere beenden
Jens Baxmann, langjähriger Verteidiger der Eisbären Berlin, muss seine erfolgreiche Profi-Karriere verletzungsbedingt beenden. Der Verteidiger erlitt im Januar im Training der Lausitzer Füchse eine Augenverletzung. Zwar konnte mit einer schnellen Operation das Schlimmste verhindert werden, doch macht die Verletzung eine Fortsetzung der Karriere unmöglich. Somit geht eine ungemein erfolgreiche Spielerlaufbahn leider unfreiwillig zu Ende.
1985 in Wernigerode geboren, erlernte der Jungspund beim ESV Schierke das Schlittschuhlaufen und machte erste Erfahrungen mit dem schnellen Mannschaftssport. Zunächst wurde er beim Braunlager SC ausgebildet, bevor er zum DNL-Team der Eisbären stieß. Und Berlin sollte ihn nicht mehr loslassen.
Zwei Jahre durchlief er die Nachwuchsabteilung des Hauptstadtclubs, bis er schließlich 2003 zu seinen ersten Profi-Einsätzen bei den Eisbären kam. Nachdem er sich 2004 noch mit der Vizemeisterschaft zufriedengeben musste, holte er sich mit den Eisbären im Folgejahr seinen ersten DEL-Titel. Und es sollten noch weitere sechs(!) Meistertitel folgen.
Mit der Rückennummer 29 etablierte sich „Baxi“ zu einem der besten deutschen Verteidiger der DEL. Er galt als zuverlässiger Defensivspezialist, der in brenzligen Situationen stets die Ruhe bewahrte und zugunsten seines Teams immer eine Souveränität ausstrahlte. Seinen Mitspielern hielt er konstant der Rücken frei, brillierte aber auch selbst mit entscheidenden Toren. So im Jahre 2006 als er – von der Strafbank kommend – im DEL-Halbfinale in Spiel zwei den Gamewinner gegen die Hannover Scorpions erzielte. Grund genug, ihn erstmals in der Saison 2007/2008 ins Team der deutschen Nationalmannschaft zu berufen. Insgesamt absolvierte er 39 Spiele für Deutschland.
Währenddessen arbeitete der Defensivspezialist weiter an seinen Erfolgen. Zwischen 2005 und 2014 errang er sieben Meisterschaften, nahm an zwei Weltmeisterschaften teil, gewann 2011 die European Trophy und führte mit seinem entscheidenden 3:2-Treffer die Eisbären Berlin zum DEB-Pokalsieg 2008. Als unvergessenes Highlight der Playoffs 2013 gilt sein Siegtreffer in letzter Sekunde in Spiel fünf des DEL-Viertelfinales gegen die Hamburg Freezers.
Nach insgesamt 18 Jahren in der Bundeshauptstadt wechselte Jens Baxmann 2019 innerhalb der DEL für zwei Jahre nach Iserlohn. Zur Saison 2021/22 zog es ihn dann in die DEL2 nach Weißwasser zu den Lausitzer Füchsen. Beim Eisbären-Kooperationspartner nahm er als Assistenzkapitän eine Führungsrolle ein und punktete – bis zu seiner Verletzung – in 31 Spielen mit sechs Toren und neun Vorlagen.
Jens Baxmanns Statistik ist beeindruckend:
- 1.080 Profi-Pflichtspiele davon 931 Spiele für die Eisbären Berlin
- 212 Scorerpunkte, davon 64 Tore und 148 Assist
- 39 Länderspiele für Deutschland
„Ich gratuliere Jens zu einer grandiosen Karriere. Aus unserem Nachwuchs hat er sich in den Profi-Kader gekämpft und wurde eine Institution bei den Eisbären Berlin, die sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Sieben gewonnene Meisterschaften sprechen für sich. Es ist schade, dass seine Laufbahn so ein Ende findet. Ich wünsche ihm für die Zukunft nur das Beste. Er ist bei uns immer willkommen“, sagt Peter John Lee, Vice Chairman & Senior Advisor der Eisbären Berlin.