Kurzentschlossen nach Hollywood – Ein Reisetagebuch I

Noch vor fünf Tagen war es eher unwahrscheinlich, dass ein Journalist oder Teile der Öffentlichkeitsarbeitsabteilung der Eisbären Berlin die sechs Eisbären zum Development Camp der LA Kings nach Los Angeles begleiten würden. Dann aber fügte sich relativ schnell alles zum Guten. Cem* buchte die Flüge und Hotelzimmer, half uns mit guten Tipps und auch tatkräftig beim Ausfüllen des ESTA-Formulars** und am Donnerstagnachmittag war dann alles festgezurrt. Nicht nur die Kollegen von Berliner Zeitung, BILD/BZ und Tagesspiegel durften, doch recht spontan, eine Reise zum andern Ende der Welt antreten, auch Cem und ich sind dabei. Wir dürfen als zusehen, wie sich Kai Wissmann und Jonas Müller auf dem Eis des Toyota Sports Centers im Stadtteil El Segundo von Los Angeles unter all den Nachwuchstalenten der Kings und anderen eingeladenen jungen Spielern (sogar zwei „Hamburger“ sind mit dabei) schlagen. Wir bekommen den Trainingskomplex der Kings zu Gesicht und werden direkt dabei sein, wenn Peter John Lee, Stefan Ustorf, Uwe Krupp und Marian Bazany sich zum Erfahrungsaustausch mit den Kollegen des großen Bruders treffen. Und vielleicht gibt es ja sogar noch Zeit, dem einen oder anderen sportlichen Highlight in LA beizuwohnen und ein bisschen Sightseeing zu machen.

Vor all diesem Vergnügen und ja, in so einem Fall würde ich selbst die härteste Arbeit tatsächlich als Spaß bezeichnen, steht aber eine lange, lange Reise. Und deshalb hielt sich die Vorfreude in den direkten Tagen vor dem Flug auch in sehr dezenten Grenzen. Was zum Teufel macht man bitte während eines zehnstündigen Fluges? Sind die US-Amerikanischen Sicherheitskontrollen – und Schlangen so lang, wie bei anderen Hochsicherheitsflügen? Wie verkraftet man die Zeitumstellung? All diese Fragen ließen mich nicht darüber nachdenken, wie es denn tatsächlich im weit entfernten wilden Westen werden würde. Nun aber, da wir die Anreise schon hinter uns haben und alles bisher sehr glatt verlief, die Langeweile sich in Grenzen hielt (dem ausführlichen Delta Airlines Film- und Serienprogramm sei Dank) und trotz äußerst wenig Schlaf in der vergangenen Nacht sich noch keine große Müdigkeit breit macht, steigt die Neugier. Schon im Flugzeug stellte ich fest, dass ich mich auf jeden Fall auf die US-Amerikaner, ihre Vielfalt, Freundlichkeit und unkomplizierte direkte Art freute. Na klar, kenne ich viele schon aus dem Eishockey-Business oder auch privat, aber das vor Ort kennenzulernen, wird sicher noch mal ganz anders.

Und schön ist es auch, wenn man bekannte Gesichter um sich herum hat. Unsere kleine Fünfer-Reisegruppe traf vor Ort noch am heutigen Samstag kurz Kai und Jonas und Uwe Krupp, die eine andere Verbindung aus Berlin nahmen. Marian Bazany traf ebenfalls heute, aus Düsseldorf kommend, in LA ein. Morgen folgen dann Stefan Ustorf und Peter John Lee, die bereits zuvor in den USA weilten und etwas kürzere Flüge nehmen werden.

Am meisten freute es mich aber, dass ich mal wieder die Chance habe, ein Reisetagebuch zu schreiben. Na, ich hoffe, das wird auch etwas in den nächsten Tagen, bin da aber ganz optimistisch, dass neben den geplanten Interviews, Periscope-Liveübertragungen, Twitter-Fotos und dem Podcast, auch noch Zeit für ein paar Zeilen an dieser Stelle bleibt. Talk to you later, folks!

Schnipsel des Tages

Bei drei Stunden Aufenthalt in Amsterdam lernt man den Flughafen Schiphol etwas näher kennen. Die Regale der dortigen Duty Free-Shops preisen natürlich nicht nur Kosmetik, Alkohol, Tabak und Schokolade, sondern auch Käse, Stroopwaffels, orangefarbene Bekleidung jeglicher Art und sogar Tulpen an. Was etwas nervig, aber natürlich durchaus hilfreich ist, ist dieser Sicherheitshinweis kurz vor dem Ende eines Laufbandes…

Abends, nach der Ankunft in LA, gingen wir dann zu einem speziellen Schnellrestaurant und zum Fußball. Dazu später mehr!

Endlich mal wieder eine Reisetagebuch auf www.eisbaeren.de! Verfasst, wie immer, von Daniel Goldstein. Fragen und Kommentare bitte an d.goldstein@eisbaeren.de bzw. natürlich auch gerne auf Twitter oder Facebook.

*Cem Herder, Direktor Marketing und Kommunikation der Eisbären

**Online-Visumsantrag für Reisen in die USA