„Es war eine leichte Entscheidung, nach Berlin zu wechseln“

Während viele die kürzlich abgelaufene Saison noch verarbeiten, laufen die Vorbereitungen auf die kommende Spielzeit 2024/25 schon auf Hochtouren und es wird natürlich auch fleißig am neuen Kader gearbeitet. Und so wurde mit Olivier Galipeau unter anderem bereits ein neuer Verteidiger vorgestellt. Der 27-Jährige spielte zuletzt bei Laval Rocket in der American Hockey League und läuft nun für die Eisbären Berlin auf. Wir wollten unsere neue Nummer 44 selbstverständlich besser kennenlernen und haben uns mit ihm für ein erstes Interview getroffen.

Olivier, erst einmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag. Wir hoffen, du hattest einen schönen Tag.

• Vielen Dank. Ich hatte einen sehr schönen Tag. Das war der letzte Tag meines Urlaubs in Mexiko.

Eines deiner nächsten Reiseziele ist dann Berlin. Es ist dein erster Stopp in Europa, also auch deine allererste Spielzeit in der PENNY DEL. Was erwartest du von der Liga und von der Saison?

• Ich erwarte schon eine etwas andere Art des Eishockeys. Die Eisfläche ist in Europa ja größer. Ein bisschen Erfahrung habe ich aber schon auf der größeren Eisfläche sammeln können. Im Nachwuchs habe ich in Chicoutimi gespielt, da waren wir das einzige Team in der Liga mit der größeren Eisfläche. Das ist zwar schon eine Weile her, aber die Umstellung wird mir dadurch hoffentlich nicht allzu schwerfallen. Ich habe auch gehört, dass der Spielstil in der PENNY DEL dem in der AHL ähnelt. Es wird physisch gespielt und schnell gepasst. Ich freue mich sehr auf die neue Liga und vor allem darauf, mit Berlin viele Spiele zu gewinnen.

Warum hast du dich denn letztendlich für die Eisbären entschieden?

• Ich bin schon seit längerer Zeit mit Stéphane Richer im Gespräch. Erst telefonisch und Anfang des Jahres haben wir uns persönlich in Montréal getroffen. Ich habe von ihm viel über den Club und das Team erfahren. So war es letztendlich eine leichte Entscheidung für mich, nach Berlin zu wechseln.

Welche Ziele hast du dir denn gesetzt?

• Das große Ziel ist natürlich die Meisterschaft. Ich bin sehr ehrgeizig und möchte möglichst viele Partien mit Berlin gewinnen. Ich möchte ganz oben in der Tabelle stehen und dann lange Playoffs spielen. Außerdem haben wir ja auch die Champions Hockey League noch. Da möchte ich natürlich auch möglichst weit kommen.

Welche Rolle wirst du im Team einnehmen?

• Da es mein erstes Jahr sein wird, will ich viel über das Team und die Liga lernen. Ich war schon immer ein starker Defensivverteidiger, der sehr physisch spielt. Das möchte ich auch in Berlin zeigen. Ich kann mich aber durchaus auch in die Offensive einbringen, durch ein einfaches Spiel gute, harte Pässe spielen und Pucks zum Tor bringen.

Hast du vor deiner Vertragsunterzeichnung mit ehemaligen oder aktuellen Spielern Kontakt aufgenommen, um dich über die Eisbären zu informieren?

• Die Hockeywelt ist eine kleine Welt. Zumindest über ein paar Ecken, kennt jeder irgendwen. Ich habe mit ein paar ehemaligen Spielern von anderen DEL-Vereinen und von den Eisbären gesprochen. Ich habe auch einige Nachrichten erhalten als mein Wechsel veröffentlicht wurde. Zum Beispiel hat Bruno Gervais mir geschrieben und mir viel Glück gewünscht. Er meinte, dass Berlin eine unglaubliche Stadt und die Eisbären ein unfassbar gutes Team seien. Yannick Veilleux hat sich auch sofort gemeldet. Mit ihm habe ich in den letzten Sommern in Kanada trainiert. Ich kenne ihn also schon ein bisschen. Das ist immer ganz schön, wenn man neu in ein Team kommt.

Du hast ja jetzt schon ein bisschen was über dein neues Team und deine neue Stadt gehört. Warst du denn schon mal in Berlin?

• Nein, tatsächlich nicht. Ich war bisher noch nie in Europa. Ich bin sehr gespannt darauf, die Stadt zu erkunden und euch alle kennenzulernen. Derzeit lebe ich in Montréal, das ist zum Glück auch eine große Stadt, dann finde ich mich in Berlin hoffentlich auch schnell zurecht.

Deine Teamkollegen werden dich sicherlich unterstützen. Du wirst hier viele Leute kennenlernen. Was können deine Mitspieler und die Fans denn von dir erwarten?

• Als Mensch bin ich lustig drauf. Ich habe gerne Spaß und spiele auch hin und wieder meinen Mitmenschen kleine Streiche. Ich liebe Eishockey und bin gerne auf dem Eis, aber trainiere auch viel im Kraftraum. Man findet mich eigentlich ständig in der Arena. Ich halte mich dort einfach gerne auf.

Was machst du denn, wenn du mal grad nicht auf dem Eis oder im Kraftraum bist?

• Meine andere Leidenschaft ist das Kochen. In der Küche kann ich meine Kreativität ausleben und neue Sachen ausprobieren. Ich kann es kaum erwarten auch die deutsche Küche zu testen und mehr über die Traditionen zu erfahren. Das wird super.

Es dauert noch etwas, bis die neue Saison startet. Wie verbringst du den Sommer?

• Im Urlaub war ich schon. Jetzt bin ich wieder im Training und halte mich fit. Bis ich nach Berlin komme verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Außerdem bin ich Coach in einem Sommerhockeycamp für Kinder. Das mache ich jetzt schon seit ein paar Jahren. Das macht großen Spaß. Da vergeht der Sommer wie im Flug.

Wann dürfen wir dich denn dann hier in Berlin begrüßen?

• In ungefähr zwei Monaten will ich rüber fliegen. Ich habe mit Stéphane letzte Woche gesprochen. Das sollte zeitlich gut passen, damit ich mich noch vom Jetlag erholen kann und noch etwas Eiszeit habe, bevor wir alle gemeinsam trainieren. Ich habe auch schon angefangen, ein bisschen Deutsch zu lernen. Meine Fähigkeiten kann ich bis dahin noch ausbauen (lacht).

Das klingt sehr gut. Vielen Dank für deine Zeit. Wir freuen uns sehr darauf, dich persönlich kennenzulernen und dich im Team zu haben.