Pink in the Rink 2020 // Leben nach Krebs!
Kreativ in der Krise
Als Krebsüberlebende im erwerbsfähigen Alter wissen wir ganz genau, wie es ist, von heute auf morgen aus dem Leben gerissen zu werden. Einige von uns haben monatelange Isolation in der Klinik hinter sich; die Diagnose Krebs hat schon einmal unsere Lebens-, Berufs- und Reisepläne durchkreuzt. Aber außergewöhnliche Zeiten bieten uns die Möglichkeit, mit kreativen Lösungen über uns hinaus zu wachsen – und das machen wir jetzt auch zu Corona-Zeiten.
Im Frühjahr 2020 starteten wir gerade mit der Planung des 5-jährigen Vereinsjubiläums von Leben nach Krebs!, als die Corona-Krise sich als Spielverderber einmischte (0:1). Nach einem kurzen Innehalten blickten wir nach vorn, krempelten die Ärmel hoch und fokussierten uns auf das, was wir als Krebsüberlebende im erwerbsfähigen Alten am besten können: uns gegenseitig unterstützen, füreinander und andere da sein und sich in schweren Zeiten Kraft geben, um das zunächst Unmögliche dann doch zu schaffen. Wir sind gute Krisenmanager*innen, denn wir haben alle schon mindestens einmal eine solch ausweglos erscheinende Situation durchlebt und diese dann gemeistert (1:1). Wir nahmen die neue Krisensituation als Herausforderung an, sahen es sportlich und packten es gemeinsam an:
- Unsere bisherigen Präsenzveranstaltungen wie gemeinsames monatliches Mittagessen und Selbsthilfetreffen, einschließlich der Gruppe U30 und Krebs für junge Krebsbetroffene, stellten wir in kürzester Zeit auf virtuelle Videokonferenzen um. Sogar unsere Workshopreihe „Zurück ins Arbeitsleben nach Krebs – ZinsA“ konnten wir virtuell anbieten. Zum Teil war die Beteiligung sogar höher als sonst, da die für einige beschwerliche Wegstrecke entfiel und auch die zeitliche Flexibilität ein Gewinn war (2:1).
- Die Mitgliederversammlung 2020 wurde mit Storyboard, Technikprobe und internem technischem Support hervorragend vorbereitet und mit sehr viel Stolz und Zufriedenheit durchgeführt (3:1).
Während der Selbsthilfetreffen wurde natürlich über Themen wie Angst, Verhalten bei der Arbeit und Umgang im Allgemeinen mit einer Krisensituation gesprochen. Es half allen, sich auszutauschen und Halt zu geben. Ein weiteres Thema, was in dieser Krisenzeit für uns Krebsüberlebende schwer umzusetzen ist, ist die Bewegung. Sport und Bewegung tragen enorm zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens bei – doch wie können wir zu Corona-Zeiten aktiv bleiben, wenn Sportstudio und Schwimmbad nicht mehr in Frage kommen? In unserem nächsten Selbsthilfe-Treffen dreht sich alles um das Thema „in Bewegung bleiben“: eine Personal Trainerin, die sich auf die besonderen Bedürfnisse von Krebsüberlebenden spezialisiert hat, wird uns ihr virtuelles Trainingsangebot vorstellen. So bleiben wir weiterhin in Bewegung (4:1).
Dieses Ergebnis wünschen wir uns auch für die nächsten Spiele der Eisbären! Toi, Toi, Toi!
Den Eisbären und ihren Fans sind wir unendlich dankbar für die großzügige Unterstützung während der letzten Jahre. Durch Eure Spenden können wir zum Beispiel Infomaterialien vorbereiten, Veranstaltungen organisieren und unseren Techie Martin in einem Minijob beschäftigen. Ohne ihn wären wir jetzt richtig aufgeschmissen. Und Martin kann durch die Mitarbeit im Verein seine Erwerbsunfähigkeitsrente aufbessern.
Wir freuen uns sehr über jegliche Spende über das Portal betterplace. Wir finanzieren uns ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und institutionelle Förderungen und orientieren uns an den strengen Bewilligungskriterien der Deutschen Krebshilfe.
Weitere Infos findet Ihr auf unserer Webseite; erreichbar sind wir für Euch unter info@leben-nach-krebs.de.
Euer LnK-Team!