Saisonvorbereitung bei Omi Rita
Eigentlich war alles ganz anders geplant. Fabian Dietz wollte den Sommer 2020 in Berlin verbringen. Nach anstrengenden Playoffs mit den Eisbären und natürlich bestmöglichem Ausgang. Erst sollte ein bisschen gefeiert werden, dann ein bisschen Urlaub gemacht und danach sollte es wieder an die Arbeit gehen. Hartes Training im Kraftraum vom Wellblechpalast und auch draußen im Sportforum. Eventuell auf dem Fußballplatz, vielleicht auf der Laufbahn, möglicherweise sogar in der irgendwann fertig gestellten Schusshalle.
Aber unzählige kleine Viren, die sich in pandemischem Ausmaß über die ganz Welt verteilten, bereiteten spätestens Anfang März den Dietzschen Gedankengängen ein jähes Ende. Nach der Playoff-Absage der Deutschen Eishockey Liga begab sich die Nummer 87 der Eisbären Berlin erst einmal in die Heimat. Mit dem Auto fuhr er die rund 650 Kilometer ins heimische Peißenberg und freute sich, wieder bei den Eltern zu sein. Mit Zunahme der Beschränkungen zum Ausgehen und zu den Kontakten, bekanntermaßen ja in Bayern noch ein kleines bisschen strenger als bei uns, wurde es im Hause Dietz etwas eng.
„Normal bin ich immer bei meinen Eltern zu Hause im Sommer, aber die Wohnung bei der Oma oben im Haus ist leer, deshalb habe ich gesagt, geh ich da oben rein…“, erzählt Fabian Dietz, warum er derzeit gar nicht direkt in Peißenberg und in den elterlichen Gemäuern, sondern bei „Omi Rita“ etwas außerhalb von der Marktgemeinde wohnt. „Ich bin trotzdem jeden Nachmittag bei meinen Eltern. Bei meiner Oma bin ich hauptsächlich zum Schlafen, Trainieren und Essen, weil ich hier einfach mehr Platz habe. Außerdem ist es schon cool, sie jetzt so häufig zu sehen, sonst sehe ich sie nicht so oft. Sie freut sich auch darüber.“
Gemeinsam mit den Trainern hat „Dietzi“ Anfang April entschieden, dass er den Sommer über in Bayern bleiben würde. Zu unsicher schien es damals, wann es weitergehen würde, mit Gruppentraining in Berlin. Und selbst dann war es besser, nicht zu viel Rotation ins Training reinzubringen. „Jake (Jensen) hat uns eine Liste geschickt, was wir alles brauchen“, erzählte uns der 21-Jährige im Eisbären-InstagramLive-Fantalk vor zwei Wochen über eine Nachricht des Eisbären-Fitnesstrainers. „Ich habe mir dann hier alles aufgebaut, was ich schon hatte und viel auch bestellt. Natürlich wäre ich lieber irgendwo im Fitnessstudio, aber Homegym ist erst einmal auch in Ordnung.“
Während er also am Vormittag die Gewichte stemmt, Hanteln schwingt, sprintet und springt, ist Fabian Dietz am Nachmittag in der wunderschönen Umgebung des Alpenvorlands unterwegs. Entweder geht er mit seinen Inlineskates über mehrere Kilometer auf einen Rundkurs oder er nimmt sich das beim Nachbarn (Eigner des Radlstalls in Bad Bayersoien) neu erstandene „Radl“ und erkundet die Umgebung. „Ich war viel in der Natur unterwegs, da kann man es auch gut alleine aushalten.“
Wenn er dann von den Touren auf den Hohenpeißenberg zurückkommt, wartet die Omi zu Hause schon mit dem Abendessen. Danach chillt Fabian auf seinem Balkon mit Blick auf den wunderschön blühenden Apfelbaum und wenn die Sicht klar ist, kann er sogar bis zu den Alpen schauen.
Den oben erwähnten Eisbären-InstagramLive-Fantalk könnt Ihr Euch hier noch mal anschauen: https://bit.ly/ebb_InstaliveFantalk_Dietz