The Return of the Vorbereitungstrainingslager II
Genau 16 Jahre nach dem letzten Trainingslager in der Eisbären-Vorbereitung ist das Team in diesem Jahr mal wieder etwas länger unterwegs. Neun Tage reist die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin durch Italien, Österreich, Tschechien und natürlich auch Deutschland. Neben den Spielen beim Dolomitencup, in Wien und Hradec Kralove und den Trainingseinheiten in Berchtesgaden, passieren natürlich auch allerhand Kleinigkeiten. Um die aufzuschreiben, gibt’s neben der Rückkehr des Trainingslagers in der Vorbereitung auch die des Trainingslagertagebuchs. Und was Ihr hier nicht lest, ist bestimmt schon im Videotagebuch vorgekommen.
Prolog: Wir sind wieder in der Zivilisation! Oder anders ausgedrückt, auf einmal sieht man wieder belebte Straßen, fahren vor dem Hotelfenster viele Autos vorbei, man weiß nicht in welchem Laden man sich zuerst sein Wasser kaufen soll und Geldautomaten sind auch nicht wirklich schwierig zu finden. Nach sieben Tagen an zwei Orten, in denen sich die Eisbären in aller Ruhe auf die Eisbären konzentrieren konnten, erreichten wir gestern Nachmittag, rund 3 ½ Stunden vor Spielbeginn, die österreichische Hauptstadt Wien. Leo Pföderl hat seitdem einen Ohrwurm („Vienna Calling“) und Craig Streu, Serge Aubin und Ryan McKiernan sind die Tourguides fürs Team. Das Hotel liegt direkt neben der Erste Bank Eisarena, weshalb wir dorthin zum Spiel und zum Training auch zu Fuß gingen. Heute geht’s weiter nach Tschechien. Aber dazu dann unten mehr.
Auf dem Eis: Die Jungs haben gut und hart gearbeitet. Die Eiseinheiten waren immer speziell ausgerichtet. Mal ging es um die neutrale Zone, dann auch um die Special Teams. Und eins dürfen wir nicht vergessen. Goaliecoach Sebastian Elwing war vor Ort und bekam immer mal wieder ein paar Minuten für die Arbeit mit Marvin Cüpper und Sebastian Dahm. Mittwoch waren es nur 15, Donnerstag sogar 30. Die Jungs waren jedenfalls intensiv auf dem Eis unterwegs. Umsetzen müssen sie das in den kommenden Tagen und Wochen in den Spielen. Das wird klappen, auch wenn es im ersten komplett in die Hose ging.
Das Highlight des gesamten Trips fand auch auf dem Eis statt. Das öffentliche Training am Mittwochabend mit anschließendem Spielchen der Eisbären gegen die Kids vom EV Berchtesgaden und vom DEC Inzell. „So viel war hier schon lange nicht mehr los“, hörte man alle fünf Meter über den Besuch in der Eishalle. Und diese leuchtenden Kinderaugen… Ständig erreichen uns Danksagungen von Trainern Vätern und Müttern. Das war schön!
Zum Bild: http://bit.ly/ebb_kidsTraining
Kader-Update: In der Vorschau aufs Spiel haben wir vorhin ja hierzu bereits alles erwähnt. Vincent Hessler und Marcel Noebels fehlen. Ansonsten haben wir 24 Spieler dabei und einer fiel gestern noch kurzfristig aus. Mark Olver hat Rückenprobleme und musste deshalb passen. Dafür debütierte Florian Busch als 13. Stürmer gestern und fand sich im Laufe des Spiels neben James Sheppard und Sean Backman wieder.
Der Dialog: „Oh es klingelt.“ „Wer ist denn das?“ „Das ist bestimmt die Putzfrau“ „Entschuldigung, gerade geht’s nicht wir sind gerade live auf Facebook, das ist wirklich wichtig…“
Florian Busch und Constantin Braun mitten in Patrick Ehelechners Kühlbox live vorgestern über den Facebook-Kanal von Magenta Sport.
Zum gesamten sehenswert lustigen Video: http://bit.ly/ebb_kuehlboxLIVE2690
In der Umgebung: Wie schön kann es in den Bergen sein! Wir hatten alles. Hitze mit strahlendem Sonnenschein und klarster Sicht nach oben und nach unten, strömenden Regen, Nebel und tiefhängende Wolken. Das Kempinski Berchtesgaden ist ein wunderschöner Ort auf 1000 Höhenmetern und ermöglichte ein optimales Trainingslager, bei dem aufgrund der vielen Aktivitäten, wie Grillabend, Golfturnier und E-Bike-Tour, die Gefahr eines aufkommenden Lagerkollers sehr sehr gering gehalten wurde. Das Beste dort ist definitiv die Luft! Wie frisch das Atmen möglich ist, beeindruckt schon. Ansonsten wird man beim Versand von Fotos über diverse Apps nach Hause ständig gefragt, ob man denn vor einer Leinwand steht. Es sieht tatsächlich an vielen Stellen aus wie gemalt.
Zum Panorama: http://bit.ly/ebb_bergpanorama
Aufm Tisch: Tja, was soll man sagen?! Eigentlich brauchen wir an diesem Wochenende nichts mehr essen. Wir wurden in den Tagen in Berchtesgaden so genudelt, jetzt müssen wir erst einmal pausieren. Das Frühstück im Kempinski war natürlich sensationell! Schon alleine Teebar war ein Regal mit drei Regalen an offenen Teesorten. Dann dazu dieses frische und qualitativ hochwertige Angebot an Obst, Gemüse und überhaupt allem, was man sich für ein Frühstück wünschen kann. Da steht man gerne mal ne halbe Stunde früher auf… Mittags wurden wir immer im Restaurant des Hotels Schwabenwirt in Downtown Berchtesgaden verwöhnt. Neben den üblichen Salaten und Kohlehydraten zum Aufladen für die Jungs, gab es immer noch ein kleines Schmankerl. Dessert war dabei, na klar, aber mein Favorit war der Linseneintopf den man mit Würstchenscheiben verfeinern konnte. Und der war gut gewürzt. Richtig, lecker!
Abends standen die Highlights an. Gestern Abend waren wir auf der Almhütte Dr. Hugo Beck Haus. Dort gab es zuerst eine klassische Brotzeit, dazu Salat Käsespätze, Schwammerlsoße und so einen verdammt leckeren Kuchen (Aprikose-Schoko, Aprikose-Käse und mehr). Ob es an der trotz der E-Bikes nicht unanstrengenden Fahrradtour lag, eher nicht, es war einfach lecker. Die zwei Tage davor aßen wir spannende Kreationen aus der Küche vom Kempinski. Tolles Fleisch, schön angerichtet, low carb. Hier waren definitiv die Salate das Highlight. Einmal mit Avocado-Streifen und einmal mit Mozzarella.
Kommen wir nun zum absoluten Höhepunkt in Berchtesgaden, dem Grillabend am Montag beim Windbeutelbaron Hansi Ebner. Was da alles auf den Tisch kam, war unglaublich! Grilltechnisch hatten die Hirschbouletten (oder hießen sie Pflanzerl?!) die Nase vorn, die Lammkoteletts und Käsekrainer waren ebenfalls sehr lecker. Das absolute Highlight kam natürlich mit dem Nachtisch. Nicht umsonst trägt das Restaurant die Windbeutel im Namen. Die Vorfahren vom Chef übernahmen das Windbeutel-Rezept von einem Berliner Konditor und entwickelten es weiter. Und ja, die sind geil. Nur schafft wohl niemand einen ganzen Riesenwindbeutel. Vor allem gelingt dies nicht, wenn es zusätzlich auch noch Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröstern gibt. Was für ein Fest!
Zum Windbeutelfoto: http://bit.ly/2HoUDXC
Kurzer Hinweis für alle Fans: ja, Eishockeyprofis wissen genau, wie sie ihre Ernährung gestalten und dosieren müssen. Deshalb schreibt der Pressefuzzi übers Essen, weil er immer alles probieren muss und die Zurückhaltung immer nur bis zur Vorsuppe anhält.
Kurz-Ausblick: Nach dem heftigen Resultat in Wien gestern Abend (ja, wir haben diesen Tagebuch-Eintrag mehrfach angesetzt und über eine längere Zeit verfasst), beschäftigten sich die vier Coaches (Aubin, Fleming, Streu und Elwing) direkt gestern Abend noch mit dem Videostudium. Ob sie bis 1 Uhr oder 2 Uhr im Frühstücksraum des Hotels saßen, kann ich nicht sagen. Was dabei herauskam, werden wir ab heute erfahren. Ab 11 Uhr trainieren wir hier in Wien noch mal und fahren dann wieder im bequemen Bus der Capitals weiter nach Hradec Kralove. Bei Mountfield gewannen wir im Olympiafebruar 2018 ein Testspiel mit 3:1. Zuvor hieß es im Sommer 2013, direkt nach dem Umzug des Teams aus Ceske Budejovice nach Hradec, 4:1 für die Eisbären im Welli. Ein Jahr zuvor, also vor dem Umzug, gewannen die Eisbären mit 2:1 bei Mountfield. Damals in Budweis.
P.S.: Was für Herausforderungen entstehen, wenn ein Eishockeyteam auf Reisen geht, wissen die meisten gar nicht so richtig. Deshalb leiten wir hier das Dankeschön der Eisbären-Betreuer Dirk Perschau und Olli Lange weiter. Die Waschmöglichkeiten für die Schwitzwäsche der Jungs waren in Berchtesgaden begrenzt. Deshalb bot ein Kollege, den die Jungs zufällig in der Eishalle trafen an, bei ihm zu waschen: in der Jägerkaserne waren gerade Ferien und so konnten Olli und Perschi die dortigen Waschmaschinen unter Beschlag nehmen. Vielen Dank für die Hilfe!
Zum Waschsalon-Foto: http://bit.ly/2MAfnQC
Das Kurz-Update wird verfasst von den Öffentlichkeitsarbeitern der Eisbären. Fragen und Anmerkungen bitte an info@eisbaeren.de!
Nachsatz: Für all jene, die sich jetzt fragen, warum sie den Ort Berchtesgaden eigentlich jenseits von Wintersport und Bergurlaub kennen, möchten wir diesen Knoten lösen und das der Vollständigkeit halber auch erwähnen. Zwischen 1929 und 1945 bewohnte an eben jenem Obersalzberg, an dem auch das Kempinski Hotel gelegen ist, eine der schrecklichsten Personen der Menschheitsgeschichte, Adolf Hitler, ein Haus. Wenn man sich dessen bewusst wird, kann man in der Nacht schon mal schlecht schlafen. Allerdings helfen die vielen freundlichen Menschen vor Ort einem schnell wieder darüber hinweg. Für das nächste Mal in Berchtesgaden planen wir auf jeden Fall auch einen Besuch im Dokumentationszentrum Obersalzberg ein. Eine der hässlichsten Joggingstrecken der Welt bleibt das trotzdem, wenn man plötzlich an so einer Tafel vorbeikommt, die auch noch an wichtigen Stellen beschmiert wurde… NIE WIEDER!
Zum Foto der Erinnerungstafel am Berghofgelände: http://bit.ly/ebb_berghofgelaende