Von Level zu Level I
Ein Kollege, der schon etwas, nein, sogar sehr lange dabei ist, hatte sofort die richtige Statistik parat. Genau gestern vor zehn Jahren, am 15. März 2006 starteten die Eisbären ebenfalls mit einem Heimspiel in die Playoffs. Und? Genau! Verloren als haushoher Favorit gegen die Krefeld Pinguine mit 2:4. Schon nach den ersten zwei Dritteln lagen wir mit 0:4 hinten. Was uns das jetzt bringt? Nicht viel.
Heut vor 10 Jahren am 15.3.2006 wurde auch das erste #Playoff Spiel verloren. Danach gab es 10 @Eisbaeren_B Siege & die Meisterschaft. #ebb
— Christian Baumeier (@Wally44) March 15, 2016
Aber immerhin zwei Erkenntnisse können wir daraus doch gewinnen. 1) Die Gewissheit, dass man auch Playoff-Serien nach einer Auftaktheimniederlage gewinnen kann und sowas nicht mal wirklich ungewöhnlich ist. 2) Wir haben direkt das Format für das diesjährige Playoff-Tagebuch gefunden. Wir nehmen einfach die Überschriften von vor 10 Jahren und erweitern diese ein wenig…
Gespielt
0:3 also. Eigentlich 0:2, aber das macht es auch nicht besser. Man hatte das Gefühl, als die Jungs im ersten Drittel ihre dicken Chancen nicht nutzen konnten, verkrampften sie zusehends. Am Anfang vom Schlussdrittel gab es noch eine gute Phase, danach aber schaffte es Köln tatsächlich, hinten komplett dicht zu machen. So einfach ist dann auch die Zusammenfassung von TJ Mulock: „Köln hat klüger gespielt als wir. Sie haben mit dem Schwung ihres Erfolges aus der 1. Playoff-Runde ihre Chancen genutzt, wir konnten unsere Möglichkeiten nicht nutzen.“ Das beste Beispiel für eine vergebene Chance ist wohl der Last-Second-Block von Kölns Verteidiger Syvret gegen Spencer Machacek..
.@SMachacek46 gets robbed by Syvret. Second view. @Eisbaeren_B #ebbkec #delpo16 pic.twitter.com/emzvV3lMbO
— Robert (@Fritztram) March 15, 2016
30 Mal schossen die Eisbären aufs Haie-Tor, das sollte eigentlich für drei Tore reichen. Tat es aber nicht. Vor vier Jahren, als die Eisbären ebenfalls gegen die Haie im Viertelfinale starteten, war die Dominanz unseres Teams allerdings wesentlich größer. Nach 52:13 Torschüssen gewann Berlin mit 5:1.
Ganz anders dann gestern. Aber rechtfertigt das, der Mannschaft demonstrativ den Rücken zuzudrehen und 54 Sekunden vor dem Ende fluchtartig die Arena zu verlassen? Nein, ich werde keine Fanschelte hier betreiben. Ich fand es auch gar nicht so schlecht, dass wir über 11.000 Zuschauer an einem Dienstagabend vor Ort hatten und weiß, dass es in den nächsten Spielen definitiv voller wird. Für Sonntag zum Beispiel gibt’s nur noch ganz vereinzelte Tickets. Ich gehe fest davon aus, der eine oder andere, der da ging, weiß gar nicht, wie komisch sich das als Spieler anfühlt, wenn viele Fans nicht mal diese eine Minute abwarten können und einfach gehen. Schön war das nicht!
Gesprochen
"Mark Mahon redet uns nicht wirklich rein, wir machen das zum allergrößten Teil selbst..."
Kölns Cheftrainer Cory Clouston auf der Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten, ob der Ex-Eisbären-Co-Trainer Mark Mahon viele wichtige Tipps in Bezug auf die Berliner gegeben hat. So richtig zufrieden war der Journalist mit der Antwort nicht und merkte an, dass Mahon es im TV anders gesagt hätte.
„Mund abputzen, weitermachen!“ So oder so ähnlich kommentierten einige alte Playoff-Hasen aus den Fanreihen das gestrige Spielergebnis. Nun denn also…
Gesehen
Einige unserer Jungs sind ja auch auf diversen Social Media Kanälen aktiv und zeigten ihre Aufgeregtheit vor Playoff-Start mit ihren Postings. Den Preis für den besten Eintrag gewann eindeutig Constantin Braun mit seinen Fotos von seiner neuen Frisur und der seines Verteidigungs-Partners Milan Jurcina.
Hier geht’s zu den Facebook-Seiten vom Captain André Rankel, Marcel „Noebi“ Noebels und eben Tine Braun.
Gehört
Es passt mal wieder, wie die Faust aufs leicht bläuliche Eisbären-Auge. „Roll with it“ sangen Oasis gestern nach dem Spiel vom Band in der Mercedes-Benz Arena.
Frei übersetzt heißt das sowas wie, “Mund abwischen, weitermachen. Auch wenn die andern viel reden, du musst deinen Weg gehen.“
Dieser Playoff-Tagebuch-Eintrag wurde verfasst von Daniel Goldstein. Fragen, Beschwerden und Anregungen bitte an d.goldstein@eisbaeren.de!
P.S.: Den ersten Tagebuch-Eintrag von vor zehn Jahren findet man hier im Netz. Aber psst, nicht weitersagen, ist eigentlich nur unser internes Archiv: http://archiv.eisbaeren.de/content/13.php?action=detail&n_id=4642