„Wir sind zurück und hungrig auf die nächsten Spiele.“
Die Deutschland-Cup-Pause ist vorbei, der Ligaalltag beginnt wieder. Bevor es diese Woche für die Eisbären Berlin gegen Augsburg und Wolfsburg aufs Eis geht, haben wir uns mit Stammtorhüter Jake Hildebrand getroffen, um die bisherige Saison Revue passieren zu lassen. Zudem gab es nützliche Reisetipps vom Goalie, einen Ausblick auf die kommenden Spiele und Neuigkeiten zu seiner Maske.
Hallo Jake, schön, dass du Zeit für uns hast. Ihr geht als Tabellenführer aus der Pause. Was ist dein persönliches Fazit der Saison bis hierhin?
- Wir hatten einen tollen Start. Bis jetzt haben wir unseren Job ziemlich gut gemacht. Wir sind auch gut als Mannschaft zusammengewachsen und bauen auf unserer Vorbereitung auf. Wir sind natürlich sehr froh darüber, dass wir gerade da stehen, wo wir stehen. Aber wir wissen auch, dass erst ein Drittel gespielt ist und noch ein langer Weg vor uns liegt.
Was läuft besonders gut in der Mannschaft?
- Ich glaube unser Teamgeist stimmt einfach. Wir halten gut zusammen, sodass keiner sich alleine irgendwelchen Problemen stellen muss. Das ist auch bei Auswärtsfahrten so, egal, was da auf uns zukommt, wir meistern das gemeinsam.
Gibt es irgendwo Verbesserungsbedarf?
- Es gibt natürlich immer etwas, das man verbessern kann. Unser Defensiv-System ist schon ziemlich gut, aber natürlich arbeiten wir weiterhin an Details. Insgesamt wollen wir natürlich von Tag zu Tag besser und stärker werden.
Mit der Mannschaft läuft es insgesamt also wirklich gut. Wie zufrieden bist du mit deiner eigenen Leistung?
- Als Torwart profitiert man vom Teamerfolg. Dass wir defensiv so gut sind, erleichtert mir meinen Job sehr. Meine Teamkollegen halten den Puck gut draußen und mir die Sicht auf die Schüsse frei. Das machen wir als Team sehr gut. Aber klar gab es Spiele, wo ich denke, dass ich noch mehr Saves hätte haben können. Daran arbeite ich weiterhin.
Letzte Woche hatten die meisten von euch eine Pause. Bist du jetzt erholt wieder zurück?
- Ja, auf jeden Fall. Ich finde, dass diese Pausen sehr wichtig sind. Es ist ein stressiger Job. Man spielt sehr viele Spiele, trainiert hart auf dem Eis und im Kraftraum. Da ist es gut, wenn man ein bisschen Abstand vom Eishockey bekommt und entspannen kann. Einmal kurz den Kopf freibekommen. Jetzt sind wir zurück und hungrig auf die nächsten Spiele.
Was hast du denn gemacht, um deinen Kopf freizubekommen?
- Ich war in Island im Urlaub. Das hat großen Spaß gemacht.
Island ist ein interessantes Reiseziel. Warst du das erste Mal in Island?
- Ja, das war das erste Mal. Da wollten wir schon immer hin. Ich wollte unbedingt Nordlichter sehen. Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft vor den Erdbeben dorthin zu kommen.
Was hat dich besonders beeindruckt?
- Die Nordlichter waren schon sehr beeindruckend. Es gab viele Wasserfälle. Die Lagunen und die ganzen heißen Quellen waren auch schön. Island ist ein sehr interessantes Land, da es ja quasi auf einem Vulkan liegt, der immer wieder ausbrechen kann. Ein sehr spannendes und schönes Land.
Was würdest du sagen, muss man dort unbedingt gesehen haben?
- Wir wollten eigentlich die blaue Lagune sehen. Das hat nicht geklappt, weil sie aufgrund einer Serie von Erdbeben genau einen Tag vorher für Besucher geschlossen wurde. Dann sind wir zu einer heißen Quelle in der Nähe von Reykjavik gefahren. Das war glaub ich das Beste. Wir haben auch einen Tagesausflug gemacht und in einer Art durchsichtiger Kuppel übernachtet. Da konnte man dann aus dem Bett raus die Polarlichter beobachten. Das war ziemlich cool.
Du warst zwar nicht lange dort, aber hast du auch ein isländisches Wort gelernt?
- Ich habe es wirklich versucht. Die Buchstaben werden einfach nicht so ausgesprochen wie ich mir das gedacht habe (lacht). Also nein, ich habe kein Isländisch gelernt. Aber es haben glücklicherweise Alle Englisch gesprochen.
Es war ja nicht für jeden frei. Hast du vom Deutschland Cup etwas mitbekommen?
- Wir haben ein paar der Spiele gesehen, auch die letzte Partie. Da habe ich Leos Tor gesehen und natürlich auch Manny und Tobi (Anm.d.Red. Leonhard Pföderl, Manuel Wiederer und Tobias Eder). Ich finde es sehr cool, dass die drei da waren und die Chance hatten ihr Land zu repräsentieren. Das ist ein tolles Gefühl, wenn man für sein Heimatland aufläuft. Die drei sind großartige Eishockeyspieler und verdienen es. Wir sind froh, sie diese Woche wieder zurückzuhaben.
Diese Woche geht es wieder los. Ihr spielt gegen Augsburg und Wolfsburg. Was erwartest du von den Spielen?
- Die Halle in Augsburg macht Spaß und ist laut. Das Team wird voller Energie sein und bereit alles zu geben. Gegen Wolfsburg wird es auch eine super Partie. Die Städte liegen nah beieinander, das ist fast wie ein Derby. Das wird ein tolles Heimspiel, da bin ich mir sicher. Ich freue mich drauf wieder vor unseren Fans zu spielen.
Perfekte Überleitung. Unsere Fans haben bereits einen eigenen Gesang für dich. Hast du den schon gehört oder nimmst du das während der Spiele gar nicht wirklich wahr?
- Ja, ich höre das auf jeden Fall. Zuerst wusste ich nicht, was das heißt, aber meine Teamkollegen haben es mir erklärt. Ich finde das richtig cool. Das freut mich sehr. Es ist total beeindruckend, wie laut unsere Fans dann auch sind in der Arena.
Glaubst du, dass die Tabelle sich jetzt groß verändern wird nach der Pause?
- Fast jede Mannschaft hat gerade verletzte Spieler. Bei manchen fehlen Spieler, andere Teams gehen gestärkt aus der Pause. Es wird sich definitiv was ändern, ich weiß aber nicht was. Ich hoffe einfach, dass wir ganz oben in der Tabelle bleiben (lacht).
Ich habe gehört, dass deine neue Maske fertig ist. Wirst du schon diese Woche mit ihr spielen?
- Ja, irgendwann diese Woche soll die Maske dann kommen. Ich freue mich total drauf, endlich eine Eisbären-Maske zu bekommen. Das Gute ist, dass das Gefühl mit einer anderen Maske sich nicht ändert und ich mich nicht erst dran gewöhnen muss, sondern sie gleich aufsetzen kann, sobald sie da ist. Spätestens nächste Woche sollte sie dann da sein.
Was bedeutet es dir, deine eigene Maske gestalten zu können?
- Das ist tatsächlich eins der besten Dinge daran, ein Goalie zu sein. Ich bin zwar nicht sehr kreativ, aber ich habe gefragt, was man auf die Maske machen könnte, was Berlin gut repräsentiert. Hinten ist das Pittsburgh Steelers Logo drauf. Von denen bin übrigens nicht nur ich Fan im Team, auch Manny und Morgan Ellis (lacht). Dann ist noch das Spartans Logo drauf für die Michigan State und meine drei Hunde habe ich auf der Maske. Vorne steht also eher alles für Berlin und die Eisbären und hinten sind meine persönlichen Dinge drauf.
Auf deiner aktuellen Maske ist ein grüner Vogel drauf. Was hat der zu bedeuten?
- Ja genau. Die Maske ist fünf Jahre alt, aus der Zeit als ich in Kalamazoo gespielt habe. Der grüne Vogel ist das Maskottchen. Es heißt Flappy. Mich hat auch mal jemand gefragt, ob das der Grinch sei (lacht).
Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg.